Die 13 Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung der Unicredit ist so gut wie abgeschlossen. Die italienische Großbank hat am Donnerstagabend verkündet, dass zu Ende der Zeichnungsfrist 99,8 Prozent der neuen Aktien platziert worden seien.
Durch den Verkauf neuer Aktien hat die Unicredit somit bereits rund 12,97 Milliarden Euro eingenommen. Nicht ausgeübte Bezugsrechte sollen ab Montag (27. Februar) an der Börse verkauft werden. Bis zum 10. März soll die größte Kapitalerhöhung in der italienischen Wirtschaftsgeschichte dann endgültig abgeschlossen sein.
Den Erfolg der Maßnahme musste sich das Unicredit-Management allerdings teuer erkaufen: Die neuen Aktien wurden mit einem kräftigen Abschlag angeboten.
Neue Kaufempfehlung
Die Privatbank Berenberg hat die Aktie am Donnerstag von „Hold“ auf „Buy“ hochgestuft und das Kursziel von 12 auf 15 Euro erhöht. Zur Begründung verwies Analyst Eion Mullany auf eine größere Sicherheit auf der Kapitalseite und Strategie, die in der Lage sei, verborgene Werte freizusetzen.
Kein Kauf
Dass Unicredit die Rekord-Kapitalerhöhung erfolgreich über die Bühne gebracht hat, ist durchaus positiv zu werten. Allerdings war die dünne Kapitaldecke bei weitem nicht das einzige Problem des Instituts. Offen ist beispielsweise, wo der von Mustier im Dezember angekündigte Gewinn von 4,7 Milliarden Euro im Jahr 2019 her kommen soll. DER AKTIONÄR bleibt daher skeptisch.