Die Aktie der Unicredit musste zu Beginn der abgelaufenen Handelswoche noch kräftig Federn lassen. Als traditionell stark in Osteuropa engagiertes Unternehmen belasteten die Spannungen zwischen Russland und der Ukraine den Aktienkurs erheblich. Doch wie stark ist der Konzern wirklich dort engagiert?
Jedenfalls nicht so stark, wie es der Kursrutsch vom Montag vermuten lässt. Die Unicredit konzentriert sich in Osteuropa eher auf andere Märkte. Die Ukraine und Russland spielen eine weniger bedeutende Rolle. Wichtigster Auslandsmarkt bleibt für die Italiener Deutschland, der Heimatmarkt der Hypovereinsbank, sowie Österreich. Einer Studie der Citigroup zufolge liegen die Kreditforderungen der Mailänder in Russland bei 18 Milliarden Euro, in der Ukraine bei 2,3 Milliarden Euro. Für eine Bank mit einer Bilanzsumme von fast einer Billion Euro sind derartige Summe also eher kein Grund zur Panik.
Dementsprechend konnte sich der Kurs im weiteren Wochenverlauf wieder deutlich erholen, liegt aber noch weit unter dem fairen Wert, den Morgan Stanley für die Unicredit-Papiere errechnet hat.
Kursziel 7,60 Euro
So hat Morgan-Stanley-Analystin Francesca Tondi die Einstufung für die Unicredit-Anteile vor einer Präsentation der Konzernstrategie auf "Overweight" belassen. Das Kursziel sieht sie nach wie vor bei 7,60 Euro. Die Großbank sei auf dem Weg, höhere Bewertungen zu rechtfertigen. Ein Schlüssel dafür sei die saubere Trennung zwischen Kerngeschäft und Randaktivitäten. Die Kapitalsituation sei nach dem Großputz im vierten Quartal in Ordnung.
Aktie bleibt attraktiv
Die Erholung der italienischen Wirtschaft dürfte der Unicredit weiteren Rückenwind verleihen. DER AKTIONÄR bleibt für die Anteile des Bankenriesen weiterhin positiv gestimmt und rät zum Kauf. Der Stopp sollte bei 4,50 Euro belassen werden.