Schlechte Nachrichten aus Italien. Das Finanzinstitut Unicredit hat Quartalszahlen gemeldet. Diese fielen schlecht aus, denn die negativen Auswirkungen in Folge des Corona-Crashs treffen die Großbank hart. Eine Analystenstimme gibt der Aktie derweil noch Rückenwind.
Hohe Corona-Sonderbelastungen haben die italienische Unicredit im ersten Quartal noch tiefer in die roten Zahlen gedrückt als erwaret. In den ersten drei Monaten sei ein Verlust von 2,70 Milliarden Euro angefallen, teilte die HypoVereinsbank-Mutter am Mittwoch in Mailand mit.
Analysten hatten lediglich mit einem Minus von rund zwei Milliarden Euro gerechnet. Die Bank musste alleine für den möglichen Ausfall von Krediten mehr als eine Milliarde Euro zurückstellen. Der Börsenwert der Bank hat bereits in den vergangenen Wochen heftig unter der Corona-Krise gelitten. Der Kurs der Unicredit-Aktie sank in den vergangenen Wochen um 50 Prozent - damit zählt das Papier zu den größten Verlierern des Corona-Crashs.
Positive Analystenstimme
Dennoch belässt die US-Investmentbank Goldman Sachs den Titel nach detaillierteren Zahlen mit einem Kursziel von 11,20 Euro auf der "Conviction Buy List". Das aktuelle Geschäft laufe besser als gedacht, schrieb Analyst Jean-Francois Neuez. Die Kosten seien unter Kontrolle, die Kernkapitalquote aber etwas geringer als gedacht.
Eigentlich lief das operative Geschäft bei Unicredit zuletzt wieder besser. Der Restrukturierungsplan war weitestgehend abgeschlossen und die Aktie hatte vor Aufflammen der Pandemie zu einer erfolgreichen Turnaround-Bewegung angesetzt. Aber Italien droht wirtschaftlich von der Krise am schlimmsten getroffen zu werden. Daher steigen die Risiken in Folge von steigenden Kreditausfälle, die erwartet werden. Die Aktie ist derzeit kein Kauf.
Mit Material von dpa-AFX.