Dank entschlossener Sanierungsmaßnahmen findet die Unicredit langsam aber sicher zurück in die Erfolgsspur. Auch der Aktienkurs des Instituts hat sich im letzten halben Jahr wieder deutlich aufgehellt. Als Belohnung könnte schon Ende August der Wiederaufstieg in den EuroStoxx 50 anstehen.
Wenn die Zusammensetzung des EuroStoxx 50 am 31. August turnusmäßig überprüft wird, könnte es recht überraschen zu einer Wechsel im europäischen Leitindex kommen. Nach Einschätzung von Commerzbank-Analystin Petra von Kerssenbrock könnte die italienische Unicredit den französischen Medienkonzern Vivendi ersetzen.
Sollte es dazu kommen, dürfte ihr Gewicht nach Berechnungen der Index-Expertin etwa bei 1,6 Prozent liegen. Die Unicredit würde damit auf Platz 28 und somit im Mittelfeld des 50 Werte umfassenden Index liegen.
Schneller Wiederaufstieg?
Erst im vergangenen Jahr war die Unicredit-Aktie nach einer massiven Talfahrt aus dem Index geflogen. Seit der neue Vorstandschef Jean-Pierre Mustier das Ruder übernommen hat, befindet sich die Großbank aber auf dem Weg der Besserung.
Mit einem strikten Sparkurs, dem Verkauf von Beteiligungen, dem Abbau fauler Kredite und der größten Kapitalerhöhung in der italienischen Geschichte hat Mustier den Grundstein für eine nachhaltige Erholung der Unicredit gelegt. Auch die jüngsten Quartalszahlen machen Mut – der Gewinn ist zuletzt überraschen stark gestiegen.
Aktie wieder auf Kurs
Auch im Kurs der Unicredit-Aktie spiegelt sich die Erholung wider: Innerhalb der letzten sechs Monate konnte sie bereits rund 50 Prozent zulegen.
Eine Wiederaufnahme in den EuroStoxx 50 könnte dem Kurs kurzfristig weitere Impulse liefern. Fonds, die den Index abbilden, müssen die Aktien in diesem Fall nämlich austauschen und entsprechend umgewichten. Während sich die Aufsteiger in spe in aller Regel überdurchschnittlich entwickelten, sei für die Kurse der Absteiger mit einer unterdurchschnittlichen Entwicklung zu rechnen, so LBBW-Analyst Uwe Streich.
Aktie bleibt ein Kauf
Neben kurzfristigen Impulsen durch eine mögliche Indexaufnahme dürfte die Unicredit-Aktie weiterhin von der Fantasie auf moderat steigende Zinsen in der Eurozone sowie weiteren Fortschritten beim Konzernumbau profitieren. Die Kaufempfehlung des AKTIONÄR mit Kursziel 25 Euro hat daher weiterhin Bestand. Ein Stopp bei 13,50 Euro sichert die Position nach unten ab.