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Umpqua Holdings: Die ganz besondere Bank

Umpqua Holdings: Die ganz besondere Bank
Foto: Börsenmedien AG
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Andreas Deutsch 30.11.2015 Andreas Deutsch

Die Umpqua Bank ist der Lichtblick in der trockenen Finanzbranche. Das Unternehmen ist eine Mischung aus Bank, Starbucks und Lobby eines 5-Sterne-Hotels. Die Aktie ist mehr als nur einen Blick wert.

An den Wänden hängen riesige Gemälde, vorwiegend in hellen, freundlichen Farben. Schicke Schreibtischlampen geben warmes Licht ab. Auf zahlreichen Sesseln und Sofas kann man herrlich bequem sitzen. Die Mitarbeiter kommen zum Kunden und bieten erst einmal köstlichen Kaffee an. Nein, wir sind nicht in einer sündhaft teuren Modeboutique oder einem edlen Möbelgeschäft. Wir sind in einer Bankfiliale. Einer Filiale der Umpqua Bank, der – so der Werbespruch – „großartigsten Bank der Welt“.

Die Umpqua Bank gehört zur Umpqua Holding mit Sitz in Portland im US-Bundesstaat Oregon. Gegründet wurde das Unternehmen bereits 1953, doch der Durchbruch gelang erst 1994, als Ray Davis den Vorstandsvorsitz übernahm. Gamechangers-Spezialist Peter Fisk erinnert sich: „Damals war die kleine Bank sehr schläfrig. Davis wollte das schnell ändern und lud die Mitarbeiter zu einem Ausflug zu Gap und Starbucks ein. Dort sollten sie lernen, wie man eine großartige Kundenerfahrung schafft. Sie kehrten zurück und wandelten die Filialen in Treffpunkte um.“

Oberstes Prinzip: Der Kunde soll sich so wohl fühlen, dass er an drei Bankfilialen vorbeigeht, weil er nur zur Umpqua Bank will. Er soll nie das Gefühl haben, dass man ihm ein Finanzprodukt aufzwingen möchte. Sogar über die Wartezeit soll er sich freuen, weil er dann in Ruhe Kaffee trinken (die Eigenmarke heißt Umpqua Blend – man kann ihn auch in Päckchen für zu Hause kaufen), einen Snack verzehren und kostenlos im Internet surfen kann.

Konzept rentiert sich

Davis‘ Strategie schlug voll ein. Die Umpqua Bank ist viel mehr als eine Bank, sie ist eine Lifestyle-Marke, bei der es mehr um das Leben der Menschen geht als um ihr Geld. In einer Filiale im Hafengebiet von Portland gibt es eine riesige Nintendo-Wii-Bowlingbahn. „Die Leute, vorwiegend Büroangestellte in der Mittagspause, kommen in ihren Bowlinghemden zum Spielen vorbei“, sagt Fisk.

Durch die Wohlfühlatmosphäre und die ganzen Extras hat es Davis geschafft, das Vertrauen der Kunden zu gewinnen. Vertrauen, das zu einem jahrelangen starken Wachstum der „großartigsten Bank der Welt“ geführt hat. Mittlerweile hat der Konzern 400 Filialen über die ganzen USA verteilt und verwaltet 22,8 Milliarden Dollar (nach gerade einmal zwölf Milliarden Dollar im Jahr 2013).

Obwohl die Umpqua Bank viel Geld in ihre Filialen steckt, liegt das Cost Income Ratio nur bei 59,7 Prozent. Für jeden verdienten Dollar muss die Gesellschaft also 59,7 Cent aufbringen – bei der Deutschen Bank lag die Quote zuletzt bei 85 Prozent. Die Kernkapitalquote nach Basel III liegt bei der Umpqua Bank bei sehr soliden elf Prozent. Ebenfalls ein gutes Argument für die Aktie: Die Dividendenrendite liegt bei vier Prozent, das KGV für 2016 nur bei 13, das KBV bei 0,9.

Bank der Zukunft

Die Umpqua Bank hat Banking neu erfunden. Spekulativ orientierte Anleger steigen ein – idealerweise an der US-Börse, in Deutschland unbedingt mit Limit. DER AKTIONÄR sieht das Kursziel bei 18,50 Euro.

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