Die Wall Street ist am Donnerstag wieder deutlich abgesackt. Der Dow Jones büßte 1,3 Prozent ein, der S&P 500 fiel um 1,9 Prozent und der Nasdaq büßte sogar 2,8 Prozent ein. Völlig losgelöst von der Verkaufswelle: die Aktie von GameStop. Die WSB-Trader jagten den Titel um 19 Prozent auf 108,73 Dollar in die Höhe.
Dabei wird der Kult um GameStop immer absurder. In Medienberichten ist von der ominösen Bedeutung eines Frosch-Emojis und eines Fotos von einer McDonald’s-Eistüte die Rede. Beides hatte der Chewy-Gründer und GameStop-Großaktionär Ryan Cohen gepostet. Sofort schossen wilde Spekulationen ins Kraut: GameStop sei auf dem Sprung (wie ein Frosch), hieß es.
— Ryan Cohen (@ryancohen) February 24, 2021
„Die McDonald’s-Eistüte könnte ein Zeichen an die Community sein, dass es läuft. ,Alles klar, wir sind startbereit‘,“ so Ed Moya, Analyst bei Oanda. „Allein ein starkes Meme ist wahrscheinlich gut für 20 Prozent Kursplus.“
Unterdessen hat sich Warren Buffetts Vize Charlie Munger sehr kritisch über Kurskapriolen wie bei den Aktien von GameStop geäußert. „Das sind Anzeichen einer irritierenden Blase, die irgendwann einmal ein böses Ende nehmen muss“, so der 97-jährige Co-Chef von Berkshire Hathaway.
Der Spekulationsrausch offenbare, so seine Kritik, eine gefährliche neue Kultur, bei der Menschen von Billig-Brokern wie Robinhood ermutigt würden, wie bei Pferdewetten mit Aktien zu zocken.
Nach der Rallye kommt GameStop auf einen Börsenwert von 7,6 Milliarden Dollar, was viel zu hoch ist. Die Analysten sehen im Schnitt ein Rückschlagpotenzial von 87 Prozent. Kein Kauf.