Die Aktien von Twitter legten am Donnerstag nach Berichten über Übernahmeverhandlungen mit der Social-Media-Firma Clubhouse leicht zu. Dabei wurden die Gespräche bereits wieder beendet. Doch alles was zählt, ist der Wille, ordentlich Geld in die Hand zu nehmen.
Denn laut Bloomberg ging es in den Gesprächen um den Kauf von Clubhouse um vier Milliarden Dollar. Clubhouse ist dabei eine App, auf der Nutzer virtuelle Räume erstellen können, in denen über allerlei Themen diskutiert werden kann.
Dass die Gespräche bereits wieder beendet wurden, enttäuschte die Anleger zwar, signalisierte aber auch, dass Twitter sich ernsthaft nach neuen Geschäftsfeldern umschaut. Denn bisher ist Twitter stark abhängig vom Werbegeschäft, was je nach Wirtschaftslage oder politischen und gesellschaftlichen Großereignissen starken Schwankungen unterworfen ist, wie das vergangene Jahr mit US-Wahl und Corona-Crash eindrucksvoll zeigte. Eine gewisse Diversifikation des Konzerns wird daher von Investoren generell begrüßt.
Bereits im vergangenen Earnings-Call hat die Geschäftsführung angedeutet, auf der Suche nach zusätzlichen wiederkehrenden Umsatzquellen aus Abo-Erlösen zu sein oder möglicherweise sogar das E-Commerce-Engagement zu verstärken. Noch 2021 sollen hier laut Management neue Wege gegangen werden.
Während das Interesse an Zukäufen generell zu begrüßen ist, verwundert jedoch das spezielle Interesse an Clubhouse. Die audio-basierte Social-Media-App hat mit Spaces (noch in der Beta-Phase) einen konkurrierenden Twitter-Dienst und es ist noch nicht klar, wie Clubhouse monetisiert werden soll.
Die Gespräche mit Clubhouse über eine vier Milliarden Dollar schwere Übernahme zeigen, dass Twitter es 2021 mit dem Anzapfen neuer Umsatzquellen ernst meint. Mehr Diversifikation bei den Umsätzen wird vom Markt begrüßt und dürfte, falls es tatsächlich dazu kommt, auch die Twitter-Aktie bewegen. Anleger bleiben an Bord.