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07.08.2018 Benedikt Kaufmann

Twilio explodiert nach Zahlen – Aktie bleibt ein Kauf

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Nachbörslich geht es rasant nach oben für Twilio – 15 Prozent legt die Aktie der Kommunikations-Plattform nachbörslich zu. Kein Wunder, denn die junge Firma durchstößt die Gewinnschwelle früher als erwartet.

Der Umsatz wuchs um 54 Prozent auf 148 Millionen Dollar und damit wesentlich zügiger als die Analysten mit 131 Millionen Dollar erwarteten. Zudem erwirtschaftete Twilio einen Gewinn je Aktie von 0,03 Dollar. Analysten waren noch von einem Verlust je Aktie von 0,05 Dollar ausgegangen.

Mit dem überraschenden Gewinn hat das Unternehmen ein Quartal früher als erwartet die Gewinnschwelle bei den bereinigten Gewinnen je Aktie erreicht. Ursache war vor allem die rasante Umsatzentwicklung. Operativ verzeichnet die Kommunikationsplattform jedoch weiterhin Verluste.

Finanzchef Lee Kirkpatrick sagte: “Wie wir bereits seit einiger Zeit erwähnen, ist das Erreichen der Gewinnschwelle ein wichtiger Meilenstein für das Unternehmen. Angesichts unserer Marktführerschaft dürften wir in Zukunft weiterhin darauf achten, nicht in die Verbesserung der Margen sondern in Wachstum zu investieren.“

Um schneller zu wachsen, arbeitet das zehn Jahre junge Unternehmen weiter an der Digitalisierung des klassischen Callcenters und setzt dabei auf KI-gestützte Text- und Spracherkennung. Ursprünglich war Twilio ein Tool für Entwickler, um beispielsweise einem Uber-Kunden per SMS die automatische Bestätigung seiner gebuchten Fahrt zukommen zu lassen. Mittlerweile umfasst die cloudbasierte Plattform Twilio Flex unzählige Arten, wie mit dem Endkunden Kontakt aufgenommen werden kann – egal ob SMS, Twitter, Internet-Telefonie oder Videochat. Gleichzeitig wird die gesamte Kundenkommunikation in einer Plattform gebündelt und ein detaillierter Überblick geliefert.

Damit ist Twilio auch im CRM-Geschäft tätig, das in der Cloud von Größen wie Salesforce, Cisco und SAP beherrscht wird. Doch die Unternehmensführung setzt auf ständige Innovation, um gegenüber den großen Namen nicht unterzugehen. Aktuell wird Twilio Understand entwickelt: Damit brauchen Sätze wie „Ich möchte einen Flug von A nach B am X-ten buchen“ keinen Menschen am anderen Ende der Leitung, um automatisch richtig gedeutet zu werden. Warteschleife – ade! Das ist KI! Twilio kann damit vom explosiven Mega-Trend profitieren.

Nach den Zahlen heißt es: Gewinne laufen lassen. Die Twilio-Story gewinnt durch das Erreichen der Gewinnschwelle richtig an Fahrt. Daneben bleibt die Aktie ein aussichtsreicher Übernahmekandidat für die Cloud-Größen.

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