Es ist eine Nachricht, die dem Management von Fluglinien, welche Boeing-Maschinen des Typs 737 Max nutzen, gar nicht gefallen – wie etwa auch dem Touristikriesen TUI. Denn die US-Luftfahrtbehörde FAA erklärte nun, dass Boeing wohl noch mehrere Wochen für ein umfangreiches Software-Update benötigen wird.
Der US-Flugzeugbauer hatte das dringend erwartete Software-Update bereits am vergangenen Mittwoch vorgestellt. Der Konzern präsentierte das überarbeitete Programm und weitere zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen für den Flugzeugtyp 737 Max vor mehr als 200 Piloten, Technikern und Regulierern in seinem Werk in Renton im US-Bundesstaat Washington. Das Software-Update muss aber von der FAA genehmigt werden, bevor es installiert werden kann.
Boeings MCAS-System spielte laut Unfallermittlern eine entscheidende Rolle beim Absturz einer 737 Max 8 Ende Oktober in Indonesien. Der Bordcomputer soll die Nase des Jets automatisch immer wieder nach unten gedrückt haben, während die Piloten vergeblich versuchten, gegenzusteuern. Auch beim jüngsten Absturz einer baugleichen Maschine in Äthiopien gilt die Software als eine mögliche Ursache. Boeing-Chef Dennis Muilenburg hatte vor zwei Wochen ein baldiges Update der umstrittenen Software in Aussicht gestellt.
Für Firmen wie die TUI bedeutet die Wartezeit natürlich finanzielle Einbußen. Bisher hatte die TUI mit negativen Einmaleffekten von knapp 200 Millionen Euro gerechnet – sollten Flüge mit den 737-Max-Maschinen spätestens ab Mitte Juli wieder möglich sein. Dies steht nun natürlich in den Sternen. Dieser Umstand, die Sorgen vor dem Brexit (Großbritannien ist der zweitwichtigste Markt für den Reisekonzern) und das angeschlagene Chartbild sprechen aktuell weiter gegen einen Einstieg bei der TUI-Aktie. Anleger sollten nach wie vor an der Seitenlinie verharren.
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(Mit Material von dpa-AFX)