Der Reisekonzern TUI blickt trotz der Klimadebatte optimistisch auf das Jahr 2020. "Die Menschen werden auch in Zukunft reisen. Sie wollen die Welt sehen, daran ändert die Klimadebatte wenig", sagte TUI-Vorstandschef Fritz Joussen der "Rheinischen Post" (Freitag). Für das aktuelle Geschäftsjahr rechne er mit einem Wachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich. "Für den aktuellen Winter liegen die Buchungen konzernweit mit vier Prozent im Plus, in Deutschland liegen die Buchungen ebenfalls auf diesem Niveau", sagte Joussen der Zeitung.
Der Konzernchef sieht dabei die Entwicklungen in Großbritannien positiv. "Die Aufwertung des britischen Pfunds bringt uns neues Geschäft in unserem wichtigsten Markt. Die Parlamentswahlen in Großbritannien haben hinsichtlich des Brexit Klarheit gebracht", sagte Joussen. Das lasse sich bereits am Konsumverhalten der Engländer ablesen. Eine Pleite wie beim britischen Reisekonzern Thomas Cook schließt der Vorstandschef für die TUI aus und erwartet, dass sich in Großbritannien ein Drittel der früheren Cook-Kunden nun für TUI entscheide.
Zu beliebten Reisezielen für 2020 meint Joussen: "Griechenland ist auf einem hohen Niveau. Die Türkei, Ägypten und Nordafrika haben Zuwächse. Mallorca bleibt ein Renner, sehr stark gefragt sind Kreuzfahrten und Fernreisen in die Karibik und nach Südostasien."
Die Aktie von TUI hat sich von ihren Jahrestiefs im Bereich von 7,77 Euro Mitte Juni deutlich nach oben absetzen können. Dabei gelang auch die Rückeroberung der wichtigen 200-Tage-Linie. Zuletzt ging der Aktie allerdings etwas die Luft aus. Im Bereich von elf Euro scheint das Papier aber einen Korrekturboden gefunden zu haben. Anleger bleiben bei dem Wert mit einem Stopp bei 9,70 Euro weiter investiert. Nächste Hürde ist das Novemberhoch 2019 bei 12,72 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)
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