Die Situation beim TUI-Konkurrenten Thomas Cook bleibt spannend. Nachdem eigentlich heute die entscheidenden Gespräche zwischen dem Management, Fosun und den Gläubigern des hoch verschuldeten Touristikriesen stattfinden sollten, wurde dieses Treffen nun verschoben. Für die Aktionäre könnte es noch richtig bitter werden.
Die Gläubiger ziehen noch nicht richtig mit
Denn offenbar ist es Thomas Cook noch nicht gelungen, drei Viertel der Gläubiger für die geplante Umschuldung zu gewinnen. Der Plan wäre, dass ein Teil der Schulden in Thomas-Cook-Aktien umgewandelt wird. Doch nicht alle Gläubiger wollen dieses Risiko tragen – verständlich angesichts des regelrecht desaströsen Kursverlaufs der vergangenen Monate.
Andererseits steht natürlich die gesamte Existenz des traditionsreichen Unternehmens auf dem Spiel. Und im Falle einer Insolvenz würden die Gläubiger wohl nahezu komplett leer ausgehen. Daher wird weiterhin eifrig gepokert.
Erhebliche Verwässerung droht
Gut möglich ist auch, dass den Gläubigern ein noch höherer Anteil an Thomas Cook oder der womöglich bald eigenständigen Airline-Töchter gewährt wird. Dies würde für die ohnehin schon kräftig gebeutelten Alt-Aktionäre eine noch stärkere Verwässerung mit sich bringen. Kein Wunder, dass sich die Aktie aktuell wieder dem Rekordtief bei 4,3 Britischen Pence nähert.
Zwischen 27. und 30. September soll nun die Entscheidung fallen. Aktuell sind immer noch zahlreiche verschiedene Szenarien denkbar – aber eigentlich kaum eines, bei dem die Aktionäre von Thomas Cook gewinnen würden …
Die Thomas-Cook-Aktie ist und bleibt ein hochriskantes – und wahrscheinlich auch weiterhin schlechtes – Investment. Anleger, die sich im Touristiksektor engagieren wollen, sollten lieber auf die Papiere der TUI setzen.