Mit den Kursen von TUI und Lufthansa ging es zuletzt weiter bergab. Die Stimmung für sämtliche Aktien aus dem Luftfahrt- und Touristiksektor ist äußerst trüb. Einen großen Anteil daran hat auch die Condor-Mutter Thomas Cook, die seit Monaten regelmäßig mit Hiobsbotschaften den Markt fast im Alleingang nach unten zieht.
Mittlerweile mehren sich die Stimmen, die Thomas Cook ein bitteres Ende voraussagen. So hat die Citigroup bereits das Kursziel für die Aktie des britischen Reisekonzerns auf 0 Euro gesenkt. Und auch gestern sorgte der Kursverfall bei Thomas Cook wieder für Rückgänge bei TUI und Lufthansa. Doch damit könnte womöglich bald Schluss sein.
Profiteure des Dramas?
Denn sollte Thomas Cook tatsächlich Insolvenz anmelden müssen, dann könnten TUI und die Lufthansa sogar profitieren. Schließlich würde ein Wettbewerber aus dem umkämpften Reiseveranstaltungsmarkt beziehungsweise Flugsektor ausscheiden.
Denkbar wäre natürlich auch, dass im Falle einer Pleite stark aufgestellte Rivalen sich einzelne Filetstücke sichern können. So hatte die Lufthansa bereits 2017 von der Air-Berlin-Insolvenz profitiert. Die Kranich-Airline hatte zuletzt öffentlich Interesse an Condor bekundet.
Andererseits ist es natürlich durchaus möglich, dass sich auch Rivalen der beiden deutschen Konzerne einzelne Rosinen herauspicken und dadurch ihre Marktstellung verbessern können. Dann hätte eine mögliche Pleite von Thomas Cook tatsächlich eher negative, aber auch durchaus überschaubare Auswirkungen auf TUI und Lufthansa.
Ruhe bewahren
Es ist Thomas Cook natürlich zu wünschen, dass sich das Unternehmen am Markt halten kann. Dennoch müssen Anteilseigner der TUI und der Lufthansa nicht in bei jeder neuen Hiobsbotschaft der Briten in Panik verfallen – auch wenn natürlich die Aktienkurse der beiden Blue Chips dann auch regelmäßig in Sippenhaft gezogen werden.
Stoppkurse beachten!
Die mittel- bis langfristigen Perspektiven für TUI und Lufthansa bleiben gut – und zwar größtenteils unabhängig davon, wie es mit Thomas Cook weitergeht. Anleger können daher an Bord bleiben, sollten aber die Stoppkurse bei 7,50 Euro (TUI) beziehungsweise 16,80 Euro (Lufthansa) im Auge behalten.
Potenzielle Neueinsteiger sollten wegen der angeschlagenen Charts aber vorerst an der Seitenlinie verharren.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.