Die Aktien von Unternehmen aus der Reise- und Luftfahrtbranche wie TUI, Ryanair und Lufthansa sind schwach in das Jahr 2024 gestartet. Dennoch könnte es ein gutes Jahr für den Sektor werden, denn laut einer neuen Studie soll sich das Reiseverhalten der Deutschen im laufenden Jahr wieder an das Vor-Corona-Niveau annähern.
"Wir erwarten für das Jahr 2024 eine Nachfrage auf dem Niveau von 2019, dem bisherigen Rekordjahr", sagte Studienautor Martin Lohmann von der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) aus Kiel. Bemerkenswert sei vor allem das stabile Reiseverhalten der Deutschen.
Die FUR-Forscher erwarten, dass die deutschsprachige Bevölkerung 2024 etwa 70 Millionen Urlaubsreisen mit einer Dauer von mindestens fünf Tagen machen wird. Vor der Pandemie hatte die Zahl bei rund 71 Millionen Reisen gelegen. Dieser Wert war im ersten Corona-Jahr 2020 um fast 30 Prozent eingebrochen und hatte sich nach vorläufigen Daten auf gut 69 Millionen Urlaube 2023 erholt.
Im November planten den Angaben zufolge bereits rund zwei Drittel der Deutschen einen oder mehrere Urlaube. Mit Blick auf die Krisen in der Welt gab sich Lohmann gelassen: "Wir hatten in den vergangenen fünf Jahrzehnten nie einen Tourismus unter paradiesischen Bedingungen", sagte er. Es habe immer Krisen gegeben, nur Ort und Art änderten sich.
Der Tourismus zeige sich davon in aller Regel mehr oder weniger unbeeindruckt. "Urlaubsreisen sind in Deutschland eine liebgewonnene Gewohnheit. Deswegen bleibt die Nachfrage stabil, auch wenn drumherum alles unsicher erscheint", sagte Lohmann.
Die jüngste Studie spricht dafür, dass die Luftfahrt- und Tourismusbranche die coronabedingte Nachfrage-Delle endgültig überstanden hat. DER AKTIONÄR rät zum Kauf von TUI und Ryanair, wobei die Papiere der Iren gegenüber den Aktien der Lufthansa aufgrund der höheren Gewinnmargen und der besseren Kostenstruktur zu bevorzugen sind.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.