Die TUI-Aktie hat 2022 rund 39 Prozent an Wert verloren. Seit Jahresanfang konnte der Tourismus-Titel jedoch etwas an Boden gutmachen, wobei auch die charttechnisch wichtige 1,50-Euro-Marke erfolgreich getestet wurde. Die Analysten sind allerdings mehrheitlich pessimistisch. Besonders schwarz sieht indes ein Schweizer Analystenhaus.
Konkret hat die Schweizer Großbank UBS ihre Einstufung für die Papiere des Reiseveranstalters auf "Sell" mit einem Kursziel von 99 Pence (1,12 Euro) belassen. Demnach könnte die ohnehin – aus Sicht von Langfristanlegern - gebeutelte Aktie (weitere) 32 Prozent nach unten rauschen.
Die Erholung des europäischen Reise- und Freizeitsektors sollte sich in diesem Jahr fortsetzen, schrieb Analyst Jarrod Castle in einer am Donnerstag vorliegenden Branchenstudie. Bei TUI stehe allerdings eine Kapitalerhöhung an, deren Erfolg nicht garantiert sei.
Hintergrund: Die Hannoveraner haben Mitte Dezember eine Kapitalerhöhung angekündigt (DER AKTIONÄR berichtete), die eine Kapitalherabsetzung von 10:1 vorausgeht (aus zehn TUI-Aktien werden eine). Die Hauptversammlung soll diesen Schritt am 8. Februar beschließen.
Die TUI-Aktie verzeichnet zum Wochenausklang minimale Abgaben und notiert bei 1,63 Euro. Das Problem: Trotz der jüngsten starken Erholungsbewegung seit Anfang Oktober (Allzeit-Tief bei 1,16 Euro) befindet sich die Aktie nach wie vor im langfristigen Abwärtstrend. Dieser verläuft aktuell bei etwa 1,81 Euro. Leicht höher notiert auch die für den mittel- und langfristigen Trend wichtige 200-Tage-Linie (aktuell: 1,84 Euro). Würde der Kurs beide Widerstände überwinden können, wäre das eine nachhaltige Aufhellung des Chartbilds. Nach unten fungiert der GD50, der derzeit bei 1,62 Euro verläuft, als Support.
Die angekündigte Kapitalerhöhung dürfte erstmal (deutlich) höheren Kursen im Weg stehen. Anleger sollten auf jeden Fall bis dahin abwarten und auch, ob der Aktie die Herausnahme der genannten starken Widerstände gelingt. DER AKTIONÄR bleibt weiterhin aufgrund des ungünstigen Chance-Risiko-Verhältnisses an der Seitenlinie.
(Mit Material von dpa-AFX)