TUI will das „17. Bundesland“ schon ab Ende März wieder anfliegen. Doch Politik und Behörden zögern gerade nicht nur beim Thema Mallorca. Derweil hat auch der Deutsche Reiseverband (DRV) eine Aufhebung der Corona-Quarantäneregelungen und eine Teststrategie für Reisende gefordert. Organisierte Reisen seien nicht Treiber der Pandemie, und die Hygiene- und Sicherheitskonzepte seien aufgegangen, sagte Verbandspräsident Norbert Fiebig am Mittwoch im ZDF-Morgenmagazin.
TUI hatte am Montag bereits Merkel und Co in die Pflicht genommen – nun legt der DRV nach: „Dass Reisen aus Corona-Sicht vergleichsweise ungefährlich sind, muss jetzt endlich in den politischen Entscheidungen reflektiert werden. Die Quarantäne muss weg", sagte Fiebig "Wir sagen: Coronatest statt Hausarrest."
Die Menschen wollten Reisen, und die Wirtschaft brauche dringend positive Perspektiven. Derzeit sei die Buchungszurückhaltung aber noch groß. Insbesondere die Quarantäneregelungen hielten viele Menschen davon ab, Reisen zu buchen. In dieser Woche läuft die Internationalen Tourismusbörse (ITB). Die Reisemesse findet wegen der Pandemie in diesem Jahr online und ausschließlich für Fachbesucher statt.
Dass die arg gebeutelte Tourismus-Branche einen kurzfristigen Re-Start und damit Einnahmen braucht, belegen auch aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts. Im Januar, also im Rahmen des zweiten Lockdowns, brach die Zahl der Übernachtungen von Gästen gegenüber dem Vorjahresmonat um mehr als drei Viertel (76,3 Prozent) auf 6,4 Millionen ein. Bei den Übernachtungen von inländischen Reisenden wurde ein Minus von knapp 74 Prozent auf 5,7 Millionen verzeichnet. Noch dramatischer war der Rückgang mit gut 86 Prozent auf 0,7 Millionen bei Gästen aus dem Ausland.
Im Corona-Krisenjahr 2020 war die Zahl der Übernachtungen von Reisenden aus dem In- und Ausland gegenüber dem Vorjahr um 39,0 Prozent auf das Rekordtief von 302,3 Millionen gesunken. Der Einbruch infolge des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 hatte sich auch nicht durch eine mancherorts gute Sommersaison kompensieren lassen.
Reiseveranstalter und der Tourismus-Verband machen der Politik zusehends Druck. Damit steigt zumindest die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Kompromiss-Lösung und mutmaßlich zu ersten Öffnungen kommt. Die Menschen jedenfalls sind förmlich ausgehungert nach Urlaub und Spaß. TUI hat deshalb als Markführer top Chancen, von einem Neustart des Tourismusgeschäfts überproportional zu profitieren. Kurzum: Investierte Anleger bleiben dabei und beachten den Stopp bei 3,60 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: