Bei der TUI-Aktie geht es auf niedrigstem Niveau immerhin wieder aufwärts. Nach dem Abschlag vom vergangenen Freitag kann der Tourismus-Titel zum Wochenauftakt mehr als zwei Prozent zulegen. Aktuelle Branchen-Buchungszahlen machen durchaus Mut, dass die Urlaubslust über 2023 hinaus anhält.
Die Auswertung von Travel Data + Analytics schon im Vormonat (Juli) hatte es bereits angedeutet, nun hat auch die aktuelle Sommersaison den Gesamtumsatz des Vorjahres übertroffen, wie der Reisevor9-Newsletter jüngst berichtete. Und noch besser: Die Branchen-Erlöse haben darüber hinaus den 2019er-(Vor-Corona)-Wert geschlagen. Zum Buchungsstand per Ende August – zwei Monate vor Saisonende – beträgt das Umsatzplus sechs Prozent zum Endstand der Sommersaison 2019 und acht Prozent zum Endstand des Vorjahres-Sommers.
Und: Die Urlaubslust der Deutschen bleibe hoch, so die TDA-Analysten. Die Buchungsumsätze in den Reisebüros und auf den klassischen Reiseportalen der Veranstalter und Online-Buchungsplattformen übertreffen im August sowohl den Vorjahresmonat (+23 Prozent) als auch den August 2019 (+32 Prozent) bei weitem. Das Fazit der Marktforscher: "Das Urlaubsgeschäft ist nach der Corona-Pandemie definitiv zurück auf Kurs."
Ein erheblicher Anteil der bemerkenswerten Erlösentwicklung ist allerdings höheren Preisen geschuldet. Mit Blick auf die Anzahl der buchenden Personen fehlen der Sommersaison 2023 zum aktuellen Buchungsstand 14 Prozent, der kommenden Wintersaison sogar 17 Prozent. Zwischen Umsatzwachstum und gebuchten Personen klafft unverändert eine Lücke. Angesichts gestiegener Lebenshaltungskosten und Reisepreise könnten sich nicht alle Haushalte in Deutschland eine organisierte Veranstalterreise leisten, so das Fazit der TDA-Analysten.
Die TUI-Aktie, die am Montag zeitweilig rund zwei Prozent auf 5,32 Euro zulegen kann, dürfte trotz der weiterhin guten Branchen-Aussichten weiterhin kritisch von den Investoren betrachtet werden. Zum einen wollen die Anleger gute belastbare Zahlen sehen (Jahreszahlen 2022/2023 kommen am 10. Dezember), zum anderen vor allem einen (positiven) Ausblick, der ein Investment rechtfertigt. Da hilft auch die derzeit optisch günstige Bewertung nichts (DER AKTIONÄR berichtete). Ein weiteres Argument, was ganz klar gegen die Aktie und einen Einstieg spricht, ist das negative Chartbild. Kurzum: Anleger checken besser bei der Aktie nicht ein.
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