Die Ankündigung einer weiteren Kapitalerhöhung hat die TUI-Aktie jüngst weiter unter Druck gesetzt. Dennoch rechnet der Reiseveranstalter für 2023 mit vielen Buchungen verbreitet und zielt vor allem auf Familien ab. DER AKTIONÄR verrät, welche Rolle dabei die konzerneigenen Hotels und Marken spielen sollen.
Konkret will TUI die eigene Marke "Suneo" angesichts der (schwierigen) wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiter ausbauen. Hierbei handelt es sich nach Unternehmensangaben um Drei-Sterne-Familienclubs mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Suneo habe noch erhebliches Potenzial, man wolle dieser Marke einen "Push" geben, sagte Konzernlenker Sebastian Ebel jüngst gegenüber der Touristik-Zeitschrift fvw.
Aber auch im margenstarken Luxus-Segment will Ebel angreifen. Hier entwickle man eine neue Marke, "die nicht TUI heißen wird", so Ebel. Den Namen wollte er noch nicht preisgeben. Zuletzt hatte die Hotelsparte der Gruppe die Marke TUI Blue stark ausgebaut, die eine ganze Reihe Anlagen der gehobenen Kategorie führt. Für den Luxusbereich führt der Veranstalter in Deutschland auch die separate Marke „Airtours“.
Hintergrund: Um kapitalschonender zu agieren, hatte der Tourismus-Riese Anfang des Jahres bereits angekündigt, seinen "Asset-Right"-Kurs verstärkt umzusetzen (DER AKTIONÄR berichtete). Hierbei kann TUI zwar bei neuen Häusern, etwa über Joint Ventures das Konzept, Qualität und Vermarktung festlegen, ist aber in den Regel nicht Inhaber der Immobilien. Dadurch entfallen die immensen Kapitalkosten.
Die TUI-Aktie kann zum Wochenauftakt nach den jüngsten Kursverlusten leicht erholen und gewinnt im frühen Handel etwa zwei Prozent auf 1,58 Euro. Gelingt es dem Tourismus-Titel das November-Tief bei 1,58 Euro (DER AKTIONÄR berichtete) beziehungsweise den GD50 (ebenfalls aktuell bei 1,58 Euro) zu überwinden, könnte die Aktie den Widerstandsmarke bei 1,66/1,67 Euro, auf die bereits mehrfach hingewiesen wurde, in Angriff nehmen. Nach unten fungiert der Bereich zwischen 1,42 und 1,50 Euro als Support (DER AKTIONÄR berichtete).
Trotz Optimismus für 2023, mehr eigenen Marken und All-Inklusive – für TUI bleibt die Lage schwierig. Anleger sollten mit Blick auf die anstehende Kapitalerhöhung und damit verbundene Kapitalherabsetzung (DER AKTIONÄR berichtete) die Aktie weiter meiden.