TUI hat zuletzt im Rahmen eines Buchungs-Updates seine (unkonkreten) Ergebnisziele bestätigt (DER AKTIONÄR berichtete). Dennoch notiert die TUI-Aktie nahe ihres jüngst markierten Allzeit-Tiefs, das bei 4,72 Euro liegt. Finanzvorstand Mathias Kiep versucht, das Kurs-Desaster zu erklären.
Die wirtschaftliche Entwicklung "bildet sich nicht im Aktienkurs ab", sagte der CFO in einem Video des Konzerns, wie die fvw jüngst berichtete. TUI habe das Ergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr "signifikant" verbessert, für die Wintersaison lägen die Buchungen bei einem größeren Programm um 15 Prozent im Jahresvergleich im Plus.
Die seit Wochen andauernde Kursschwäche könnte mit der im April umgesetzten Kapitalerhöhung zusammenhängen, heißt es weiter. Damals hatte sich der Konzern 1,8 Mrd. Euro frisches Kapital zur Rückzahlung der staatlichen Corona-Hilfen besorgt (DER AKTIONÄR berichtete). Bei der Kapitalerhöhung hätten sich offenbar eine ganze Reihe neuer Investoren mit einem kurzfristigen Anlagehorizont engagiert, die ihre Aktien schon wieder verkauft hätten.
Zudem habe im Sommer auch der ein oder andere langfristig orientierte Anleger wieder verkauft, eventuell auch aus übergeordeneten makroökonomischen Gründen. "Es fehlen die Käufer, die die Aktien von Verkäufern aufnehmen", meint Kiep. TUI müsse nun weiter Quartal für Quartal die versprochenen Ergebnisse abliefern.
DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Einschätzung: TUI muss belastbare starke Kennziffern vorlegen, um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Die nächste Gelegenheit dazu kommt am 6. Dezember – im Rahmen der Präsentation der Jahreszahlen 2022/2023. Die Aktie ist weiterhin kein Kauf, zumal das Chartbild katastrophal aussieht.