Das Jahr 2019 war für die Anteilseigner von TUI und Lufthansa über weite Strecken gefühlt eine Art Spießrutenlauf. Doch seit Sommer ziehen die beiden lange gebeutelten Aktie kräftig an. Viele Anleger fragen sich nun: Bei welcher der beiden Dividendentitel soll man jetzt zugreifen?
Die Charttechnik
Blickt man auf die Charts der beiden Papiere, so fällt es in der Tat schwer, einen Favoriten auszumachen. Beide Aktien haben nach dem tiefen Fall nun einen klaren Aufwärtstrend ausgebildet und könnten nun die im Juni (Lufthansa) beziehungsweise im Februar (TUI) aufgerissenen Gaps schließen.
Die Aussichten
Bei den Perspektiven scheint derzeit die TUI leicht die Nase vorne zu haben. Wegen der Pleite des langjährigen Rivalen Thomas Cook sowie die Hoffnung, dass negative Einmaleffekte im Geschäftsjahr 2019/20 weniger stark zu Buche schlagen dürften als noch im vorangegangenen Fiskaljahr. So dürfte TUI im laufenden Geschäftsjahr den Gewinn Analystenprognosen zufolge um mehr als 40 Prozent steigern. Bei der Lufthansa wird hingegen "nur" mit einem leichten Zuwachs von etwa 20 Prozent gerechnet.
Die Bewertung
Dafür ist die Bewertung der DAX-Titel deutlich niedriger: So beläuft sich das 2020er-KGV auf gerade einmal 4. Das KBV beträgt lediglich 0,7, was für sattes profitable Firmen eigentlich widersinnig ist. Die TUI kommt mit einem 2020er-KGV von 10 und einem KBV von 1,7 zwar auf eine absolut moderate, aber im direkten Duell eben auch deutlich höhere Bewertung.
Was die Dividendenrendite angeht, so gibt es wie bei der Charttechnik ein Unentschieden. Den aktuellen Prognosen der Analysten zufolge beläuft sich die Dividendenrendite bei beiden Aktien auf 4,6 Prozent. Für 2020 dürfte die Rendite bei der TUI aufgrund der erwarteten deutlichen Gewinnsteigerung wieder höher ausfallen.
Beide immer noch günstig bewerteten Aktien sind für mutige Anleger aktuell ein Kauf. Angesichts der noch stärkeren Marktstellung erscheint die Aktie von TUI derzeit noch einen ganz kleinen Tick attraktiver. Dafür hat die Lufthansa-Aktie bei der Bewertung klar die Nase vorne. Wer beim Reiseriesen engagiert ist, sollte den Stopp bei 9,20 Euro nachziehen. Bei der Lufthansa bietet sich nun ein Stopp bei 12,40 Euro an.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.