TUI hat am Mittwoch gute Zahlen zum zweiten Quartal vorgelegt – allerdings lag der Nettogewinn unter den Markterwartungen (DER AKTIONÄR berichtete). Die Aktie ging dann letztlich nur mit einem kleinen Plus aus dem gestrigen Handel. Nun melden sich die Analysten zu Wort, deren Kursziele jeweils deutlich über dem aktuellen Kurs liegen.
Das Analysehaus Jefferies etwa hat die Einstufung für TUI nach Zahlen auf "Hold" mit einem Kursziel von 7,50 Euro belassen. Das operative Ergebnis des Reisekonzerns im dritten Geschäftsquartal sei deutlich besser als erwartet ausgefallen, schrieb Analystin Jaina Mistry in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Die Umsätze hätten den Erwartungen entsprochen und die aktuellen Geschäftsvolumina seien ermutigend.
Die Schweizer Großbank UBS hat TUI ebenfalls mit dem "Neutral"-Etikett versehen und das Kursziel von 8,28 Euro bestätigt. Der Umsatz und das operative Ergebnis (EBIT) hätten durch die Bank positiv überrascht, schrieb Analyst Cristian Nedelcu in einem ersten Kommentar. Trotz der jüngsten Bedenken, die sich im Aktienkurs widerspiegelten, habe der Reisekonzern seine Jahresziele bestätigt und sehe keine Verschlechterung der Geschäftsdynamik.
Die Deutsche Bank ist indes noch optimistischer und hat ihre Kaufempfehlung für TUI bekräftigt. Kursziel:10,50 Euro. Der Touristikkonzern habe solide Kennziffern ausgewiesen und den Jahresausblick bestätigt, schrieb Analyst Andre Juillard in einer aktuellen Studie.
Trotz der zum Teil sehr optimistischen Kursziele der Analysten – die TUI-Aktie, die am Donnerstag im frühen Handel (Tradegate) erneut leicht zulegen kann, ist weiterhin charttechnisch arg angeschlagen. Erst Kurse jenseits der 6-Euro-Marke würden für eine spürbare Aufhellung sorgen. Aus fundamentaler Sicht ist sicherlich problematisch, dass durch die vier Kapitalerhöhungen während der Corona-Zeit ein Verwässerungseffekt entstanden ist, was bedeutet, dass der ausgewiesene Netto-Gewinn sich auf eine größere Anzahl an Aktien aufteilt und damit kleiner wird.
(Mit Material von dpa-AfX)