Wie bereits vor dem Wochenende zu befürchten war, musste Thomas Cook heute Nacht Insolvenz anmelden. Dies ist sehr bitter für Urlauber, Gläubiger und vor allem die Mitarbeiter. Doch wie immer an der Börse, gibt es bei derartigen wirtschaftlichen Dramen auch mindestens einen Gewinner: in diesem Fall die TUI.
Schließlich verliert der größte europäische Touristikkonzern seinen größten Rivalen. Dies kann – muss aber nicht – zu einem nachhaltigen Kursanstieg führen. Einige Marktteilnehmer ziehen bereits Parallelen zum Kursfeuerwerk der Lufthansa-Aktie im Zuge der Air-Berlin-Pleite – der DAX-Titel legte innerhalb eines Jahres damals um satte 150 Prozent zu. Hier war die Situation allerdings in vielerlei Hinsicht anders.
Die Situation 2017 war komplett anders
So hatte die Lufthansa-Aktie 2017 – anders als die TUI-Papiere und sämtliche andere Luftfahrtaktien im laufenden Jahr – bereits einen guten Lauf. Der Konzern profitierte zudem direkt von der Pleite, da man sich einige Filetstücke des Konkurrenten einverleiben konnte. Der Aktienkurs erhielt 2017 zudem einen kräftigen Schub durch einen Deal mit der Gewerkschaft, der zu einem stark positiven Sondereffekt bei den Pensionsrückstellungen führte.
Nichtsdestotrotz stehen die Chancen für die TUI-Aktie gut, dass sich die Erholungsbewegung der vergangenen Wochen nun weiter fortsetzen wird. Mutige Anleger können bei der günstig bewerteten Dividendenperle nach wie vor zugreifen. Der Stoppkurs sollte bei 7,50 Euro platziert werden.