TUI hat den Anlegern am Mittwoch Zahlen für das abgelaufene zweite Quartal des neuen Geschäftsjahres präsentiert, die keine Glücksgefühle auslösen. Während der Umsatz über den Markterwartungen lag, fiel der Verlust höher aus als befürchtet. Wenig verwunderlich verliert die Aktie im frühen Handel an Wert.
Konkret: Der weltgrößte Reisekonzern erlöste im ersten Jahresviertel (bei TUI: Q2) 3,2 Milliarden Euro und damit mehr als die von Bloomberg befragten Analysten im Schnitt erwartet hatten. Die Experten hatten lediglich mit rund 3,0 Milliarden Euro gerechnet. Das EBIT verfehlte jedoch die Prognosen: Während die Analysten von einem operativen Verlust von rund 236 Millionen Euro ausgegangen waren, wiesen die Hannoveraner 242 Millionen Euro Miese aus.
Und auch der Verlust unter dem Strich fiel höher als erwartet aus: Die Konsensprognose sah einen Nettoverlust von 349 Millionen Euro vor, TUI beendete das zweite Quartal allerdings mit einem Fehlbetrag von 364 Millionen Euro.
Der vage Ausblick ist ebenfalls keine Offenbarung: Angesichts einer "starken Buchungsentwicklung" vor allem in den vergangenen Wochen sieht sich TUI-Chef Sebastian Ebel in seiner Erwartung bestätigt, den bereinigten operativen Gewinn in diesem Jahr wie geplant "signifikant" zu steigern. So zählt der Konzern für den Sommer bisher 8,3 Millionen Buchungen. Dies seien 13 Prozent mehr als im Vorjahr und fast doppelt so viel wie im Vor-Corona-Jahr 2019. Dabei geben die Menschen mehr für ihren Urlaub aus: Derzeit liege der durchschnittliche Preis der verkauften Reisen fünf Prozent höher als im Vorjahr und 26 Prozent höher als im Sommer 2019.
TUI hat mit dem Zahlenwerk und der wenig aussagekräftigen Prognose einmal mehr enttäuscht. Eine echte Turnaround-Story sieht anders aus. Kurzum: Anleger machen weiterhin einen Bogen um die Urlaubs-Aktie.
(Mit Material von dpa-AFX)