Die TUI-Aktie hat auf Vier-Wochen-Sicht Federn lassen müssen. Konkret hat der Tourismus-Titel mehr als acht Prozent verloren. Auch zum Wochenauftakt stehen Minuszeichen vor dem Papier. TUI-Deutschland-Chef Stefan Baumert verbreitet indes (weiter) Optimismus und nimmt mit dem Sommerprogramm 2023 nun eine bestimmte Zielgruppe – die den Erfolg bringen soll – ins Visier.
Baumert setzt übergeordnet 2023 auf die Urlaubslust der vielzitierten deutschen Reiseweltmeister. Dabei zielt das Programm für die kommende Saison, das der TUI-Manager jüngst in Berlin vorstellte, stark auf Familien ab, wie die Touristik-Zeitschrift fvw aktuell berichtet.
Auch die gegenwärtige Buchungslage sei mit Blick auf die vergangenen Wochen positiv. Die Hälfte der Neubuchungen gehen bereits in den Sommer", so der TUI-Deutschland-Chef. Das sei deutlich mehr als im Vorjahr. Auffällig sei – speziell auch bei Familien – die hohe Nachfrage nach All-Inclusive-Angeboten, zitiert ihn die die fvw. Dabei habe die Türkei als Destination die größte Steigerungsrate mit einem Plus von zehn Prozent (bei den Familienbuchungen), heißt es weiter.
TUI hatte sich zuletzt auch optimistisch für die aktuelle Herbst- und Winter-Saison gezeigt. Stets war von guten Buchungseingängen für das schwierige Winterhalbjahr die Rede (DER AKTIONÄR berichtete). Doch das muss sich auch konkret in den Kennziffern niederschlagen.
Die TUI-Aktie kann zum Wochenauftakt nicht von den Baumert-Aussagen profitieren und verliert zur Mittagszeit etwa 2,5 Prozent auf 1,64 Euro. Im Falle stärkeren Verkaufsdrucks fungieren das November-Tief bei 1,58 Euro (DER AKTIONÄR berichtete) und danach der GD50 (aktuell: 1,55 Euro) als charttechnische Auffangmarken. Nach oben ist die Marke bei 1,66/1,67 Euro, auf die bereits mehrfach hingewiesen wurde, die nächste Hürde.
TUI verbreitet derzeit viel Hoffnung für 2023. Doch die Aktien-Investoren wollen erstmal die Zahlen für das vierte Quartal beziehungsweise das abgelaufene Geschäftsjahr 2021/2022 sehen. Diese publiziert der Reiseveranstalter am kommenden Mittwoch, 14. Dezember. Anleger erhoffen sich dabei signifikante operative Fortschritte und vor allem belastbare Aussagen zur Rückkehr in die Gewinnzone (auf Netto-Basis). Im Q3 (per 30. Juni 2022) standen jedenfalls noch Verluste in Höhe von 331 Millionen Euro zu Buche. DER AKTIONÄR bleibt bei TUI weiterhin außen vor.
Tradern wurde indes zuletzt ein Put-Schein ans Herz gelegt. Das Derivat mit der WKN SN1JCK wurde zum Kurs von 0,56 Euro empfohlen und notiert aktuell bei 0,60 Euro – ein Plus von sieben Prozent.