TUI hatte jüngst erklärt, dass man beim Thema Schuldenabbau die nächsten Schritte gehen will (DER AKTIONÄR berichtete). Dafür braucht es jedoch vor allem eine herausragende Sommersaison. Das könnte gelingen, da die Urlaubsnachfrage weiter anzieht. Aktuelle Buchungszahlen des Reiseveranstalters bestätigen diesen Trend.
TUI hat nämlich in den vergangenen vier Wochen 1,3 Millionen (weitere) Buchungen verzeichnet, wie Konzernchef Fritz Joussen am Sonntag in einem von Reuters eingesehenen Brief an die Mitarbeiter mitteilte. Das seien zehn Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2019.
Kurzfristiger und hochpreisiger - der neue Buchungstrend
Der weltgrößte Reiseveranstalter hatte Ende März 8,9 Millionen Buchungen für den Zeitraum vom Winter bis zum Sommer dieses Jahres gemeldet – und damit bereits 80 Prozent des Vor-Krisenniveaus. Zudem geben die Kunden weiterhin mehr Geld für den Urlaub aus. Im Wintergeschäft seien die Durchschnittspreise um 14 Prozent gestiegen, für den Sommer 2022 seien sie um ganze 20 Prozent höher. "Zwei Trends sind offensichtlich: Die Buchungen werden deutlich teurer und sie werden deutlich kurzfristiger getätigt", schrieb Joussen an die Mitarbeiter. "Das ist gut für den Umsatz, die Margen und die Profitabilität."
Die TUI-Aktie kann am Montag im frühen Handel von den News jedoch nicht profitieren und pendelt um den Freitagsschlusskurs (2,74 Euro).
TUI hatte in der Vergangenheit bereits mehrfach auf die starke Nachfrage hingewiesen. Ob 2022 bei den Buchungszahlen besser wird als etwa 2019, wird sich zeigen. Wichtig wäre vielmehr, dass sich diese anziehende Urlaubs-Nachfrage nun auch in verbesserten Finanzkennzahlen niederschlägt. Daher sind Investoren und Analysten sehr gespannt, wenn der Tourismus-Konzern am 11. Mai seine Bücher öffnet und die Q2-Zahlen präsentiert. DER AKTIONÄR wird die weitere Entwicklung beobachten und setzt die TUI-Aktie auf die Watchlist.