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19.09.2023 Carsten Kaletta

TUI mit Buchungs-Update: Aktie überwindet wichtige Marke – die ersehnte Trendwende?

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TUI

TUI macht den Anlegern im Rahmen des zuvor angekündigten Buchungsupdates Mut. Auch wenn das Sommer-Geschäft noch nicht ganz das Vor-Corona-Niveau erreicht hat, können sich die kommunizierten (Buchungs-)Zahlen sehen lassen. Doch mit Blick auf bilanzielle Kennziffern bleiben die Hannoveraner in ihrem Ausblick einmal mehr diffus. 

In Sachen "Buchungen" liegen die Zahlen zwar fünf Prozent höher als im Jahr 2022, aber immer noch vier Prozent niedriger als 2019, teilte das Unternehmen am Dienstag in Hannover mit. Ohne Ereignisse wie die Waldbrände auf Rhodos hätte der Konzern seine Erwartungen übertroffen, sagte Vorstandschef Sebastian Ebel. Dennoch sieht er den Reisekonzern auf Kurs zu seinem Gewinnziel für das zu Ende gehende Geschäftsjahr bis Ende September. 

So soll der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten (bereinigtes EBIT) den Vorjahreswert von 409 Millionen Euro weiterhin deutlich übertreffen. Das war allerdings auch der Wortlaut früherer Pressemitteilungen. Das liegt neben der Erholung der Nachfrage auch an höheren Preisen: So geben die Kunden in diesem Sommer laut TUI im Schnitt acht Prozent mehr für ihre Buchungen aus als im Vorjahr. Im Vergleich zum Sommer 2019 belaufe sich der Anstieg auf 27 Prozent und sei damit noch etwas höher als im August berichtet. Bei den Buchungszahlen bezieht sich TUI auf den Buchungsstand zum 10. September. 

Die positive Geschäftsentwicklung zeigt sich laut Ebel besonders in den beiden wichtigsten Märkten des Konzerns: In Deutschland lägen die Buchungen zehn Prozent höher als im Vorjahr. In Großbritannien zähle TUI ähnlich viele Gäste wie im bereits starken Jahr 2022 und damit sogar vier Prozent mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019. Besonders stark lege die Nachfrage für den letzten Monat der Saison zu, die sich traditionell bis Ende Oktober erstreckt: Hier verzeichnete TUI konzernweit bislang ein Buchungsplus von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr und will die Saison in den November hinein verlängern - vor allem in der Türkei und in Griechenland. 

"Die positive Buchungsdynamik hält an und ich bin sehr optimistisch für die bevorstehende Winter- und Sommersaison", sagte Vorstandschef Ebel. Das Programm für den Winter 2023/24 sei zwar noch in einer frühen Buchungsphase, allerdings lägen die Buchungen schon 15 Prozent höher als vor einem Jahr. Die endgültigen Zahlen zum Geschäftsjahr 2022/23 will TUI am 6. Dezember veröffentlichen.

Neu: Nach einer Analyse des Reiseveranstalters Dertour, der zum Branchenzweiten DER Touristik gehört, haben die Menschen am diesjährigen Sommerurlaub nicht gespart. Demnach buchten 80 Prozent der Gäste ein 4- oder 5-Sterne-Hotel. Im vergangenen Jahr waren es 79 Prozent. Ein Viertel wählte ein Luxushotel (5 Sterne) - zwei Punkte mehr als im Sommer 2022. "Wir haben festgestellt, dass sich die Trends des vergangenen Sommers und des Winters, beispielsweise zu höherwertigen Hotels, fortgesetzt und sogar nochmal verstärkt haben", erläuterte Sven Schikarsky, Produktchef von Dertour sowie ITS und Meiers Weltreisen.

Neu: Gestiegen sei zudem die Zahl der Familienurlaube. Bei Fernreisen gebe es ein leichtes Plus. "Das zeigt uns: Der Stellenwert des Urlaubs ist höher denn je", analysierte Schikarsky. Der Veranstalter Dertour wertete das Buchungs- und Reiseverhalten seiner Gäste sowie bei den Schwestermarken Jahn Reisen, ITS, Meiers Weltreisen und Travelix für die Monate Juni bis Ende September aus. Die Sommersaison läuft traditionell bis Ende Oktober.

Neu: Im Trend liegt weiter All-inclusive. 45 Prozent der Gäste entschieden sich Dertour zufolge in diesem Sommer dafür. Wer fürs Essen und Getränke nicht extra zahlen muss, hat mehr Kontrolle über die Kosten. 


TUI (WKN: TUAG50)

Auch wenn sich der ein oder andere (potenzielle) Investor aus fundamentaler Sicht sicherlich Konkreteres gewünscht hätte: Die TUI-Aktie, die am heutigen Dienstag über sechs Prozent gewinnt, kann sich von ihren Tiefständen lösen und zudem die wichtige 5,63er-Hürde (DER AKTIONÄR berichtete) überspringen. dazu dürfte Bernstein beigetragen haben. So hat das US-Analysehaus jüngst das Kursziel – im Rahmen eines "Marketperformer"-Ratings – von 6,80 Euro bestätigt.

 Für eine nachhaltige charttechnische Entwarnung ist es jedoch zu früh – dafür müsste der Tourismus-Titel die Sechs-Euro-Marke herausnehmen. Kurzum: Als Investment bleibt die Aktie weiterhin ein "No-Go", allenfalls erfahrene Trader können auf kurzfristige Entwicklungen spekulieren. 

(Mit Material von dpa-AFX)

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