Nachdem die TUI-Aktie lange Zeit um die 6-Euro-Marke gependelt ist, ging es zuletzt derart steil abwärts, dass ein Fall unter die 5-Euro-Marke nur knapp vermieden werden konnte. Bei 5,05 Euro setzte eine kleine Gegenbewegung ein. Ob sich diese fortsetzen kann, dürfte von den bevorstehenden Q3-Zahlen (14. August) abhängen. Die Branchen-Nachbarn jedenfalls schwächeln.
Nachdem Airbnb zuletzt vor allem mit seinem Ausblick enttäuscht hat (DER AKTIONÄR berichtete), macht auch Branchenprimus Booking zumindest auf den zweiten Blick keinen überzeugenden Eindruck. Die jüngsten Zahlen zum zweiten Quartal waren zwar stark: Die Umsätze lagen mit 5,86 Milliarden über den Erwartungen von 5,77 Milliarden Dollar. Genauso schlug der ausgewiesene, um elf Prozent verbesserte Gewinn von 41,90 Dollar je Aktie die Prognosen, die 38,63 Dollar vorgesehen hatten.
Das Problem sind jedoch auch beim weltweit größten Online-Reisevermittler die Prognosen, die eine Abschwächung des weltweiten Tourismus signalisieren. CFO Ewout Steenbergen sagte jüngst, dass Booking für das dritte Quartal ein Wachstum der Übernachtungen zwischen drei und fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr erwartet. Das liegt jedoch unter den Schätzungen der Wall Street, die eine Zuwachsrate von 6,9 Prozent auf dem Zettel hatten. Der Top-Manager fügte hinzu, dass das Wachstum der Bruttobuchungen im dritten Quartal zwischen zwei und vier Prozent liegen dürfte, was ebenfalls unter der Konsensschätzung (sieben Prozent) liegt.
Mit Airbnb und Booking haben zwei große Tourismus-Player mit ihren jeweiligen Prognosen enttäuscht. Ob TUI sich dem Trend entziehen kann, ist fraglich. Am kommenden Mittwoch (14. August) öffnet der Reiseveranstalter aus Hannover jedenfalls seine Bücher, es wird also spannend. Die TUI-Aktie, die jüngst ausgestoppt wurde (DER AKTIONÄR berichtete), ist derzeit auch mit Blick auf das Chartbild absolut kein Kauf. DER AKTIONÄR beobachtet das weitere Geschehen von außen – Anleger sollten sich daran ein Beispiel nehmen.
Booking bleibt trotz des jüngsten Kursrücksetzers auf der Empfehlungsliste. Aufgrund des eingetrübten Chartbilds – die Aktie hat sowohl GD200 (3.840 Dollar) als auch GD50 (3.540 Dollar) zuletzt gerissen – ist die Aktie derzeit eine Halteposition.
Börsen.Briefing Newsletter
Bleiben Sie über die neuesten Entwicklungen bei spannenden Unternehmen und an der Börse auf dem Laufenden. Lesen Sie das Börsen.Briefing. – den täglichen Newsletter des AKTIONÄR. Kostenlos.