Die hohe Inflationsrate dämpft die Konsumlaune der Menschen. Das hat auch erhebliche Auswirkungen auf die Reisesehnsucht beziehungsweise touristische Nachfrage der Menschen. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage der Beratungsgesellschaft PWC. Die TUI-Aktie zeigt sich davon allerdings unbeeindruckt.
Klar ist: Nach der langen Pandemiezeit hat die Tourismusbranche große Hoffnungen, dass mit einem erwartbaren starken Sommer-Geschäft (DER AKTIONÄR berichtete) 2022 die große Trendwende einsetzt. Doch dieses positive Bild trübt sich laut der PWC-Umfrage durch die allgemein hohen Preise gerade ein, wie der ReiseVor9-Newsletter berichtet. Demnach wollen drei Viertel der Deutschen beim Urlaub sparen. 56 Prozent geben an, dass sie die Zahl ihrer Reisen in diesem Jahr reduzieren wollen. Jeder zweite ist bei Komfort, Umfang der Aktivitäten und Dauer des Urlaubs zu Einschränkungen bereit. Rund 60 Prozent wollen in diesem Jahr Kurzurlaube und Events seltener in Angriff nehmen.
Bei der Wahl des Transportmittels würden die Verbraucher am ehesten auf das Flugzeug verzichten. 73 Prozent geben an, dass sie aufgrund der Preissteigerungen weniger fliegen würden. Schiffs- und Autoreisen stehen bei 71 beziehungsweise 61 Prozent auf der Sparliste.
Die TUI-Aktie verbucht am Montag, genauso wie schon am Freitag, ein Plus.
Anleger sollten die aktuelle Erholungsbewegung – nach dem vorausgegangenen Absturz – nicht überwerten. Das Sommer-Geschäft 2022 dürfte zwar für Reiseveranstalter wie TUI gut ausfallen. Ob danach der Reiseboom allerdings weiter anhält, ist mit Blick auf die enorme Preisteuerung zunehmend fraglich. Bei TUI bereitet zudem die nach vor hohen Verschuldung (3,9 Milliarden ) Sorgen. Kurzum: Anleger bleiben weiter außen vor – die Gefahr, dass die Aktie ihre Allzeit-Tiefs im Bereich von 1,50 Euro testet, ist nicht gebannt.