Die massiven Probleme mit den Fliegern der Boeing-Maschinen des Typs 737 Max haben der TUI zuletzt gleiche mehrere Quartalsergebnisse verhagelt. In dieser Woche gab es die nächste schlechte Nachricht vom US-Flugzeugbauer. Doch der größte Touristikkonzern der Welt zeigt sich gelassen und beruhigt die Anleger.
Der angekündigte Produktionsstopp des Unglücksfliegers Boeing 737 Max führt nach Angaben von Tuifly nicht zu Flugausfällen bei der Airline. Boeings Entscheidung habe "keinerlei Auswirkungen auf die Tuifly", wenn es bei einem vorübergehenden Stopp bleibe, sagte Sprecher Aage Dünhaupt. Bis Ende April habe die Airline ohnehin ohne das Flugzeug geplant. Der TUI-Konzern habe zwar 72 Maschinen des Typs bis 2023 bestellt, allerdings verzögere sich die Auslieferung schon wegen des Flugverbots seit Monaten. Entscheidend sei, wann die US-Luftfahrtaufsicht FAA die Wiederzulassung beschließe.
Dennoch trifft die Hängepartie um die 737 Max das Unternehmen: Weil TUI 15 Flugzeuge des Typs bereits in der Flotte hat, mussten im vergangenen Geschäftsjahr Ersatzmaschinen gemietet werden. Der Gewinn des TUI-Konzerns im Geschäftsjahr 2019 fiel dadurch um knapp 43 Prozent. Für 2020 rechnet der Konzern mit Kosten von 130 Millionen Euro, falls die 737 Max bis Ende April wieder fliegen darf. Sollte das Flugverbot länger dauern, werden zusätzliche Kosten von 220 bis 270 Millionen Euro erwartet.
DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Einschätzung. Mutige Anleger mit einem langen Atem können bei der günstig bewerteten TUI-Aktie nach wie vor einsteigen. Der Stoppkurs sollte bei 9,70 Euro platziert werden.
(Mit Material von dpa-AFX)
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