Die Aktie von TUI lief wochenlang nach oben, weil Schnäppchenjäger zugriffen. Doch am Freitag kommt es zu Gewinnmitnahmen: Die Aktie des Touristikanbieters büßt am Nachmittag 4,3 Prozent auf 2,02 Euro ein. Plötzlich werden Erinnerungen an frühere Rallys bei TUI – und an deren jähes und schmerzhaftes Ende.
Börse kann extrem sein – das zeigt sich am langfristigen Chart von TUI. Es gab in den vergangenen Jahren immer wieder Phasen, in denen die Aktie nach oben lief – oft auch länger –, um dann aber wieder in sich zusammenzufallen.
So war es zuletzt zwischen Oktober 2020 bis Februar 2021, als TUI 200 Prozent zulegte und danach monatelang ein Tief nach dem anderen markierte. Am Ende stand ein Minus von 75 Prozent zu Buche.
Wer das Glück hatte, 2011 bei TUI einzusteigen und bis 2015 dabeiblieb, vermehrte seinen Einsatz um 475 Prozent. Auch dann folgte ein Crash – um 45 Prozent krachte die Aktie nach unten.
Langfristig überwogen die Baissephasen, sodass TUI seit 2000 mit 87 Prozent hinten liegt und damit zu den schlechtesten Aktien in Deutschland zählt.
In den vergangenen fünf Jahren haben die Aktionäre mit einem Investment in TUI 65 Prozent verloren.
Seit dem Tief im Herbst liegt TUI aktuell mit 80 Prozent vorne. Das liegt vor allem daran, dass die Aktie ausgebombt war und die Anleger mehr Risiko eingegangen sind. Doch TUI hat nach wie vor mit einigen Problemen zu kämpfen: harter Wettbewerb, hohe Schulden, gesunkene Urlaubslust wegen der enormen Inflation. Folglich sollte es niemanden wundern, wenn die Aktie bald wieder dreht.