Die TUI arbeitet derzeit mit Hochdruck daran, in möglichst großem Umfang von der Pleite des langjährigen Rivalen Thomas Cook profitieren zu können. Darüber hinaus wagt der Touristikriese aber offenbar bald auch in einen Vorstoß in einem anderen Bereich.
So erklärte TUI-Vorstandschef Fritz Joussen, dass man eine neue Hotel-Buchungs-Plattform aufbauen wolle. Er räumte zwar ein, dass natürlich Booking eine starke Marktstellung habe und sehr präsent ist, betonte im Interview mit der NZZ am Sonntag jedoch auch: „Aber wir geben dem Hotelier Kontrolle zurück. Wenn er unsere Plattform nutzt, kann er seine Zimmer gezielt an bestimmte Kundengruppen verkaufen und viel individueller vermarkten. Wir haben das ursprünglich für unsere eigenen Hotels entwickelt, werden es aber für Hoteliers öffnen.“
Es dürfte interessant werden, ob sich TUIs Plattform-Pläne erfolgreich realisieren. In den Bereichen, in denen der Touristikkonzern jetzt schon stark aufgestellt ist, dürfte das Geschäft 2020 jedenfalls weiterhin gut laufen. Die immer noch günstig bewertete Aktie mit attraktivem Chartbild bleibt daher nach wie vor ein Kauf – allerdings nach wie vor nur für mutige Anleger.
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