TUI hatte zuletzt angekündigt, dass Preiserhöhungen vorerst vermieden werden sollen (DER AKTIONÄR berichtete). Dennoch spüren die Deutschen die Inflation ganz konkret im Alltag und haben faktisch weniger im Portemonnaie. Die Frage, die sich Anleger derzeit stellen: Wie wirkt sich die allgemeine Teuerung auf das zukünftige Buchungsverhalten aus?
Laut einer Repräsentativumfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der FAZ bereiten die aktuellen Preiserhöhungen auf breiter Front 71 Prozent der Bundesbürger Kopfzerbrechen. Auf die Frage nach ihren Reaktionen erklärten 54 Prozent der Befragten, sie achteten stärker auf die Preise und 45 Prozent sie würden sparsamer leben.
Konkret will man weniger beziehungsweise spritsparender Auto fahren (37 beziehungsweise 32 Prozent). Beim Thema "Reisen" wollen 18 Prozent der Befragten den Gürtel enger schnallen. Kurzum: Urlaub steht zwar auf der Spar-Liste nicht ganz oben, aber rund ein Fünftel der Deutschen wollen nun weniger Geld für die eigentlich schönste Zeit des Jahres ausgeben, was nicht gerade nicht wenig ist.
Die TUI-Aktie verliert am Dienstag rund 1,7 Prozent auf 2,86 Euro.
Auch wenn TUI zuletzt immer wieder auf steigende Buchungen und stabile Preise verwiesen hat, ist die allgemeine Inflation sicherlich ein (weiterer) Belastungsfaktor und dürfte die Konsumlaune insgesamt trüben. Darüber hinaus kämpfen die Hannoveraner mit einem Milliarden-Schuldenberg. Um den abzutragen, braucht es dringend Fortschritte auf operativer Ebene. Ob die gelungen sind, werden die Zahlen, die am 11. Mai kommuniziert werden, zeigen. Aus Sicht des AKTIONÄR ist der Titel weiterhin unter Chance-Risiko-Gesichtspunkten kein Kauf.