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TUI: Diese Marke muss jetzt halten

TUI: Diese Marke muss jetzt halten
Foto: Clara Margais/picture alliance/dpa
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Carsten Kaletta 24.05.2024 Carsten Kaletta

Die TUI-Aktie steht auch am Freitag unter Druck. Diese anhaltende (relative) Schwäche trotz erfreulicher Zahlen ist erstaunlich. Womöglich sind die Investoren angesichts des nach wie vor recht hohen Schuldenbergs und der damit einhergehenden Zinslast immer noch skeptisch. Doch beim Zins-Thema ist Licht am Horizont. 

Eine erste Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) im Juni wird nämlich immer wahrscheinlicher. "Was die Entscheidung bei der Juni-Sitzung betrifft, sind wir sehr transparent. Und wir haben einen umsichtigen Zugang, was für eine Senkung um 25 Basispunkte sprechen würde", sagte jüngst EZB-Vizepräsident Luis de Guindos den Oberösterreichischen Nachrichten in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview. Der EZB-Rat kommt am 6. Juni zu seiner nächsten geldpolitischen Sitzung zusammen. Derzeit liegt der Zins, zu dem sich Banken frisches Geld bei der Notenbank besorgen können, bei 4,5 Prozent. Der Einlagenzins, den Banken für geparkte Gelder erhalten, beträgt im gemeinsamen Währungsraum der 20 Mitgliedstaaten 4,0 Prozent. 

TUI musste im Jahr 2023 unter dem Strich (Zinsaufwendungen minus Zinserträge) Zinsen in Höhe von 445,9 Millionen Euro zahlen. Das ist eine Verbesserung, denn im Jahr 2022 betrug das Zinsergebnis noch 473,9 Millionen Euro. Und auch im ersten Halbjahr hat sich die Lage mit Blick auf die Zahlen verbessert. Während im H1 2023 noch rund 285 Millionen Euro an Zinsen entrichtet werden mussten, lag diese Aufwendungen im ersten Halbjahr 2024 (per Ende März) bei knapp 248 Millionen Euro. 

Hintergrund: TUI konnte seine Nettoverschuldung zum 31. März 2024 auf 3,1 Milliarden Euro und damit um 1,1 Milliarden binnen Jahresfrist reduzieren. Die Eigenkapitalquote hat sich im Vergleich zum Vorjahr sogar massiv verbessert: Sie lag zum Quartalsende bei 7,7 Prozent. Am 31. März 2023 wurde noch sie mit minus 6,1 Prozent ausgewiesen. Diese Verbesserungen haben die Rating-Agenturen S&P und Moody’s jüngst durch höhere Bonitätsnoten goutiert. Und bessere Ratings führen zu einer leichteren und kostengünstigeren Refinanzierung am Kapitalmarkt. 

Die TUI-Aktie verliert am Freitag im frühen Handel rund ein Prozent auf 6,27 Euro und hat intraday bereits erfolgreich den GD200 (aktuell: 6,21 Euro) getestet. Wichtig wäre, dass diese Marke auch auf Schlusskurs-Basis hält, sonst drohen weitere Abgaben bis in den Bereich der 6-Euro-Marke. Nach oben dürfte sich die Lage erst mit dem Sprung über den GD50 (aktuell: 6,92 Euro ) beziehungsweise der 7-Euro-Marke entspannen – für ein frisches Kaufsignal müsste indes die 7,41er-Marke (früheres Ausbruchsniveau) zurückerobert werden. 

TUI (WKN: TUAG50)

Die TUI-Aktie ist sicherlich charttechnisch angeschlagen. Dennoch rät DER AKTIONÄR angesichts der günstigen Bewertung (2025er-KGV von 5), der Fortschritte beim Schulden-Thema und der guten Branchen-Aussichten weiterhin dazu, die Papiere des Reiseveranstalters zu halten. Wichtig ist das Risiko-Management und in dem Kontext die empfohlene Exit-Marke bei 5,50 Euro. 

(Mit Material von dpa-AfX)

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