TUI hat jüngst Zahlen vorgelegt, die umsatzseitig erstaunlich stark ausgefallen sind. Allerdings steht nach wie vor ein signifikanter Nettoverlust zu Buche (DER AKTIONÄR berichtete). Überdies ist nicht absehbar, wann der Reiseveranstalter in die Gewinnzone zurückkehrt. Entsprechend skeptisch äußern sich auch die Analysten.
Das Analysehaus Jefferies hat TUI nach den Zahlen auf "Underperform" mit einem Kursziel von 2,10 Euro belassen. Der Reisekonzern habe mit dem operativen Ergebnis (EBIT) die Erwartungen knapp verfehlt, mit dem Umsatz aber übertroffen, schrieb Analyst James Wheatcroft in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Der Ausblick deute auf bessere Buchungen für den Winter und Sommer hin. Diese seien zwar noch nicht wieder auf dem Vor-Corona-Niveau, doch die Preise seien im Vergleich zu 2019 hoch. Wheatcroft sieht indes weiterhin Liquiditäts- und Bilanzrisiken.
Das US-Analysehaus Bernstein Research sieht die Urlaubsaktie weiterhin als "Market-Performer" – mit einem bestätigten Kursziel von zwei Euro. Der Reisekonzern habe mit seinem Umsatz, der fast wieder das Vor-Corona-Niveau von vor drei Jahren erreicht habe, positiv überrascht, schrieb Analyst Richard Clarke in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Zudem ließen die Buchungszahlen im Januar auf ein starkes Sommergeschäft hoffen. Derweil falle der Quartalsverlust deutlicher als prognostiziert aus, sodass die Konsensschätzungen stagnieren dürften.
Die Deutsche Bank ist noch einen Tick pessimistischer und sieht den Kurs der TUI-Aktie, im Rahmen eines Hold-Ratings, perspektivisch bei 1,90 Euro. Der Reiseanbieter habe solide abgeschnitten, schrieb Analyst Andre Juillard in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Der Ausblick sei positiv, aber nicht ohne Risiken.
Die TUI-Aktie verliert am Mittwoch rund ein halbes Prozent auf 1,94 Euro. Im Falle stärkeren Verkaufsdrucks steht der GD200 bei aktuell 1,73 Euro als erste nennenswerte Auffangstation parat. Mit Blick gen Norden müsste der Titel zunächst die 2-Euro-Marke nachhaltig überwinden, im Anschluss rückt das Januar-Hoch bei 2,20 Euro ins Blickfeld.
DER AKTIONÄR steht der TUI-Aktie ebenfalls weiter skeptisch gegenüber. Nach wie vor ist der Schuldenstand viel zu hoch und schwarze Zahlen sind weiterhin nicht in Sicht. Zudem führt die jüngst genehmigte (erneute) Kapitalerhöhung zu einer weiteren Verwässerung des Aktienkapitals. Der jüngste Rücksetzer war daher zu erwarten gewesen. Die TUI-Aktie ist weiter kein Kauf.
(Mit Material von dpa-AFX)