Der russische Milliardär Alexei Mordaschow hat den Anteil an TUI auf 22 Prozent ausgebaut. An der wirtschaftlichen Stärke kann es nicht liegen, denn TUI weist trotz hoher Marktmacht geringe Gewinnspannen und eine vergleichsweise starke Zinsbelastung auf. Das drückt sich auch in den Analysten-Schätzungen für das Ergebnis je Aktie im ersten Quartal des Ende September ablaufenden Geschäftsjahres 2016/17 aus: Das soll sich auch wegen der Belastung aus der Schwäche des Britischen Pfunds im Jahresvergleich von minus 0,30 auf minus 0,34 Euro verschlechtert haben. Das Touristik-Unternehmen möchte die Zahlen am Dienstag, 14. Februar, bei der Hauptversammlung vorlegen.
Mordaschow ist vielleicht am Marken-Namen TUI interessiert. Bei Best German Brands 2015 belegte TUI immerhin Platz 24. Das könnte einmal zu einem Vorteil werden, zumal das Unternehmen mit eigenen Reisebüros, Hotels, Kreuzfahrtschiffen und Flugzeugen die gesamte Touristik-Wertschöpfungskette abdeckt. TUI kann also von der Buchung bis zum Rückflug an den Kunden verdienen, ohne Geld an eine dritte Partei abgeben zu müssen.
Allerdings ist das Urlaub-Buchen auch Vertrauenssache. Da fiel jüngst ein schlechtes Licht auf TUI: Die EU-Kommission ermittelt gegen Rewe, Kuoni und TUI wegen möglicher Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht bei Online-Angeboten. Demnach werden Vereinbarungen dieser drei Firmen sowie von Thomas Cook mit Melia Hotels geprüft. Diese Abmachungen „könnten Bestimmungen enthalten, die zu einer Diskriminierung der Kunden aufgrund ihrer Staatsangehörigkeit oder ihres Wohnsitzes führen“. Den Interessenten würden nicht alle verfügbaren Hotelzimmer angezeigt und sie könnten die Zimmer nicht zu den günstigsten Preisen buchen. TUI und Thomas Cook sagen, sie würden mit den Wettbewerbsrechts-Hütern „im vollen Umfang“ zusammenarbeiten.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.
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