Bei TUI lautet das Gebot der Stunde, massiv Kosten zu sparen. Deshalb bleibt in Hannover kein Stein auf dem anderen. Am dortigen Firmensitz sollen nun viele Büros aus verschiedenen Einheiten zusammengelegt werden. Darüber informierte TUI-Boss Fritz Joussen jüngst die Mitarbeiter, wie ein Unternehmenssprecher gegenüber dem AKTIONÄR bestätigte.
Konkret: In den kommenden 15 Monaten soll ein „TUI Campus“ entstehen, wo bisher der große Deutschland-Komplex ist (Karl-Wiechert-Allee 23). Acht Konzern-Gesellschaften werden hier zusammengeführt. Aufgegeben wird dafür der Gruppen-Hauptsitz an der Karl-Wiechert-Allee 4 sowie das Gebäude "In der Heidkampe".
Am neuen Gemeinschaftsstandort werden offene Arbeits- und Besprechungszonen entwickelt, insgesamt wird sich die Bürofläche massiv reduzieren. Derzeit arbeiten gut 90 Prozent der rund 3.000 Mitarbeiter am Standort von zu Hause. Joussens Plan: Mit dem neuen Konzept der hybriden Zusammenarbeit entscheiden Mitarbeiter frei, ob und wann sie den Campus aufsuchen.
Die Veränderungen hingen auch mit den Homeoffice-Erfahrungen aus der Corona-Zeit zusammen - entsprechende Überlegungen für mehr mobile Arbeit habe es aber auch schon davor gegeben, so der Tui-Chef. Es sei klar, "dass wir deutlich weniger Büroflächen benötigen werden". So lasse sich eine "mittelgroße zweistellige Millionensumme" einsparen.
Die TUI-Aktie zeigt sich von den News unberührt und pendelt um den Vortagesschluss (5,02 Euro).
TUI hofft sicherlich einerseits auf ein ein starkes Sommer-Geschäft, – wofür sich die Anzeichen mehren – andererseits muss der angeschlagene Reisekonzern gleichzeitig seine Hausaufgaben machen. Und das tut er: Nach der jüngsten Aufgabe des kostspieligen Toskana-Engagements wird nun richtigerweise in der Zentrale das Thema "Büro-Effizienz" konsequent angegangen. Kurzum: Anleger können weiterhin auf höhere Kurse setzen.