Die TUI-Aktie musste zuletzt spürbare Verluste hinnehmen. So rutschte der Tourismus-Titel Mitte vergangener Woche wieder unter die psychologisch wichtige Zwei-Euro-Marke. Am heutigen Montag notieren die Papiere des Reiseveranstalter im deutlich zweistelligen Bereich. Was auf den ersten Blick wie ein irrealer Kurssprung aussieht, hat einen einfachen Hintergrund.
TUI hat in der hat die in der vergangenen Woche von der Hauptversammlung beschlossene Aktienzusammenlegung (auch Reverse-Split genannt) im Verhältnis 10 zu 1 (DERAKTIONÄR berichtete) planmäßig umgesetzt. Die Anzahl der ausgegebenen Aktien sinkt von rund 1,79 Milliarden Stück auf etwa 179 Millionen Stück. Das bedeutet konkret: Eine Aktie (mit der neuen WKN: TUAG50) vereint damit zehn alte, was – mit Blick auf den aktuellen Kurs – zu einer optischen Verzehnfachung des Kurses führt.
Die Zusammenlegung ist laut den Hannoveranern Voraussetzung für die im Laufe des Jahres geplante Kapitalerhöhung. Mit diesem Geld will der Touristik-Konzern die Staatshilfen des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) bis Ende des Jahres zurückzahlen. Darüber hinaus soll die Kreditlinie der KfW signifikant reduziert und die Bilanz gestärkt werden, heißt es in aktuellen Mitteilung.
Hintergrund der Kapitalherabsetzung: Bei Bezugsrechtsemissionen kommt es zu marktüblichen – mitunter deutlichen – Abschlägen auf den Börsenkurs. Dabei soll aus Sicht des Konzerns vermieden werden, dass der rechnerische Anteil jeder Aktie am Grundkapital (im Falle von TUI) unter die 1-Euro-Marke fällt und damit die Papiere zu einem Penny-Stock verkommen, so TUI sinngemäß in einer Mitteilung vom 13. Dezember.
Die TUI-Aktie notiert zum Wochenauftakt mit einem minimalen Aufschlag bei 17,63 (entspricht 1,76 Euro) und liegt damit unter dem GD200, der aktuell bei 17,80 (1,78) Euro verläuft. Damit drohen weitere Abgaben, die bis in den Bereich von 15,00 (1,50) Euro führen könnten (DER AKTIONÄR berichtete).
DER AKTIONÄR sieht den Tourismus-Wert weiterhin – mit Blick auf die erneute (vierte) Kapitalerhöhung – skeptisch. Zudem sind nach wie vor keine schwarzen Zahlen (unter dem Strich) in Sicht. Kurzum: Die Aktie ist kein Kauf.