TUI hatte im August eher enttäuschende Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt. Der einzig positive Aspekt war der erstmals in der Pandemie wieder positive Cashflow. Zuletzt hatte jedoch die Delta-Variante sowie die stockende Impfkampagne gleichermaßen auf die (Buchungs-)Laune von Kunden und Investoren gedrückt. Aktuelle Branchen-Zahlen belegen die kritische Lage. Die Aktie ist unter Druck.
Laut dem Tats-Reisebüro-Spiegel haben zwar die Reisebüros im August ein Umsatzplus von 84 Prozent erzielt, wie die Touristik-Zeitschrift fvw jüngst berichtete. Gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 liegen die Erlöse der Vertriebspartner (von Reiseveranstaltern wie TUI) allerdings mit 62 Prozent im Minus.
Mit Blick auf das Gesamtjahr zeigt sich das ganze Ausmaß der Lage: Kumuliert betrachtet, also von Januar bis August 2021, liegt der gesamte Reisebüroumsatz laut Tats-Reisebüro-Spiegel bis August immer noch 28 Prozent unter dem Vorjahreswert des Corona-Jahres 2020. Gegenüber 2019 beträgt das Defizit sogar 80 Prozent.
Die TUI-Aktie verliert am Donnerstag rund zwei Prozent und fällt auf 3,47 Euro – und damit unter die charttechnisch wichtige 3,50-Euro-Marke.
Die Reisebüro-Umsätze belegen, wie massiv sich die zuletzt negative Corona-Entwicklung auf das Tourismus-Geschäft auswirkt. Dazu kommt, dass die TUI-Aktie charttechnisch arg angeschlagen ist. Das Problem: Ein Schlusskurs unter 3,50 Euro dürfte weitere Verkäufe zur Folge haben. Anleger beobachten das Geschehen daher besser von der Außenlinie.