Die TUI-Aktie steht auch zum Wochenausklang auf der Verliererliste. Neben der Ankündigung, den Kapitalmarkt erneut anzapfen zu müssen (DER AKTIONÄR berichtete), treten nun auch verstärkt Analysten mit gesenkten Kurszielen auf den Plan. Und noch ein weiteres Thema dürfte den Anlegern alles andere als gefallen.
Analystenseitig hat etwa die Deutsche Bank Research das Kursziel für TUI
Noch pessimistischer ist indes Oddo BHF. Die Analysten der französisch-deutschen Finanzgruppe sehen den Kurs perspektivisch bei 1,50 Euro und beurteilen die TUI-Aktie als "Underperformer". Nach der Vorgabe hätte die Aktie immer noch ein wenig Abwärtspotenzial, wenn man das aktuelle Kursniveau zugrunde legt.
Auch DER AKTIONÄR bleibt bei TUI auf der Verkäuferseite. Neben der Ankündigung, erneut eine Kapitalerhöhung durchführen zu wollen, hat der Konzern auch mit einer weiteren Aussage den überbordenden Optimismus negativ überkompensiert. Konkret müssen die Hannoveraner offenbar nochmals auf die bestehende Kreditlinie zurückgreifen, die bisher nicht in Anspruch angenommen wurde – und das trotz soliden 3,7 Milliarden Euro auf der hohen Kante (per 30. September). Das spricht dafür, dass im traditionell schwächeren Winterhalbjahr nicht so viel Geld eingenommen wird, wie auf der Sollseite abfließt.
Die TUI-Aktie setzt auch am Freitag ihren jüngsten Abwärtstrend fort und verliert rund zwei Prozent auf 1,53 Euro. Damit hat der Kurs den GD50 nach unten durchbrochen – charttechnisch ein (weiteres) schlechtes Zeichen. Kommt es zu stärkeren Abverkäufen und einem Bruch der Trendlinie, rückt die Supportzone, die sich zwischen 1,42 und 1,50 Euro aufspannt, ins Blickfeld (DER AKTIONÄR berichtete). Fällt der Kurs auch unter diese Unterstützungsmarke, rückt das Jahrestief bei 1,16 Euro (3. Oktober) in greifbare Nähe. Auf dem Weg dorthin gibt es kaum noch signifikante Unterstützungen. Lediglich der Volume-Peak bei 1,27 Euro (DER AKTIONÄR berichtete) könnte dann ein wenig Halt bieten.
TUI hat immer noch einen weiten Weg in Richtung (früherer) Normalität. Die erneute Kapitalerhöhung ist wahrscheinlich der bisher größte Kraftakt – ist dieser Schritt doch mit einer gewaltigen Kapitalherabsetzung (aus zehn Aktien werden eine ) verknüpft. Und ein gewisser Alexej Mordaschow, seines Zeichen langjähriger TUI-Großaktionär und Milliardär, kann den Hannoveranern nicht mehr finanziell unter die Arme greifen. Kurzum: DER AKTIONÄR bleibt bei TUI weiterhin außen vor. Anleger sollten sich daran besser ein Beispiel nehmen.
(Mit Material von dpa-AfX)