TUI muss nach einem durchwachsenen Sommergeschäft nun das traditionell schwierige Winterhalbjahr überstehen. Immerhin liegen die Preise für das Winterprogramm über dem Vor-Corona-Niveau (2018/2019). Dazu öffnet mit Thailand ein wichtiges Fernreiseziel ab November seine Pforten. Und 2022 hofft die Branche auf die Wende.
Wie die fvw berichtete, rechnet die Mehrzahl großer Touristik-Unternehmen im kommenden Jahr mit 80 Prozent des Umsatzes von 2019. Und 2023 soll die Pandemie dann endgültig ihren Einfluss auf den Tourismus verloren haben. Das hat eine Umfrage von Peakwork (Software-Unternehmen für die Reiseindustrie) im Rahmen eines „Kaminabends der Touristik“ ergeben. Die Umfrage sei sicherlich nicht repräsentativ aufgrund der geringen Teilnehmerzahl (25), aber liefere doch ein Stimmungsbild der Top-Entscheider der Branche.
Für TUI gilt daher weiter das Prinzip Hoffnung und der übergeordnete Fokus liegt auf dem kommenden Sommer. So ist das Winterhalbjahr für den Mittelmeer-Spezialisten aus Hannover traditionell defizitär. Und dieser Winter dürfte keine Ausnahme machen. Für die kalten Monate liegen die Buchungen nach Unternehmensangabe bei 54 Prozent des Niveaus von 2018/19. Die Winterkapazitäten plane man deshalb mit 60 und 80 Prozent des üblichen Programms.
Mit Blick auf die Finanzausstattung der Hannoveraner ist zumindest keine Gefahr im Verzug. Angang Oktober standen dem Konzern somit nach eigenen Aussagen finanzielle Mittel in Höhe von 3,4 Milliarden Euro zur Verfügung. Durch die geplante Kapitalerhöhung soll die Liquidität auf 4,5 Milliarden Euro steigen.
Die TUI-Aktie bleibt mangels frischer Impulse im Keller und pendelt am Donnerstag um ihren Vortagesschluss bei 3,14 Euro.
Die Lage ist de facto weiterhin schwierig, da kurzfristig kein Turnaround in Sicht ist. Auch das Chartbild verheißt nichts Gutes. Weitere Abgaben bis in den Bereich der Drei-Euro-Marke drohen. Anleger bleiben daher besser an der Seitenlinie.