TotalEnergies kommt beim strategischen Konzernumbau weiter gut voran. So trennen sich die Franzosen, die ihren CO2-Ausstoß in den kommenden Jahren erheblich verringern wollen, nun von dreckigen Ölsandaktivitäten in Kanada. Für einen Kaufpreis in Höhe von knapp 1.5 Millionen US-Dollar geht dieses Geschäft an den Energiekonzern Suncor Energy.
Suncor erhält durch die Akquisition von TotalEnergies EP Canada auch die verbleibenden 31,23-prozentige Beteiligung am Projekt Fort Hills, das etwa 90 Kilometer nördlich von Fort McMurray im kanadischen Bundesstaat Alberta liegt.
Indes gab es gestern wieder etwas Rückenwind vom Ölmarkt. Denn die Ölpreise haben an die Erholung vom Freitag angeknüpft. Bis zum späten Nachmittag konnten sie ihre Gewinne aus dem frühen Handel kräftig ausbauen. Ein Barrel Brent zur Lieferung im Januar kostete 82,74 US-Dollar. Das waren 2,13 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für WTI zur Lieferung im Dezember stieg um 1,91 Dollar auf 77,80 Dollar.
Die Ölpreise setzten die Erholung vom Freitag fort. In den Wochen zuvor waren die Notierungen dagegen überwiegend gefallen. Ausschlaggebend waren vor allem Konjunktursorgen in den großen Verbraucherländern USA und China sowie in Europa. Zudem waren die Ölreserven in den USA zuletzt unerwartet stark gestiegen, was auf eine zu niedrige Nachfrage in der größten Volkswirtschaft der Welt schließen lässt.
Allerdings rückte ein für das kommende Wochenende angesetztes Treffen des Förderverbunds Opec+ immer stärker in den Fokus der Anleger am Ölmarkt. Saudi-Arabien und Russland, die den Verbund faktisch anführen, haben ihre Produktion in diesem Jahr bereits deutlich verringert. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die beiden wichtigen Ölstaaten ihre Förderkürzungen bis Anfang des kommenden Jahres verlängern werden. Dies bestärkt die Sorge am Ölmarkt vor einem zu geringen Angebot, was für Auftrieb bei den Ölpreisen sorgte.
Der Verkauf der Ölsandaktivitäten in Kanada passt zur Strategie des Konzerns Die Aktie bleibt weiterhin ein klarer Kauf. Denn die Aussichten für TotalEnergies sind nach wie vor gut, die Bilanz solide und die Bewertung mit einem KGV von 7 im historischen und im Branchenvergleich sehr günstig. Zudem lockt eine stattliche Brutto-Dividendenrendite von fast fünf Prozent. TotalEnergies bleibt daher ein Kauf. Der Stopp kann bei 49,00 Euro belassen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: TotalEnergies.
Mit Material von dpa-AFX