TotalEnergies ist ein enorm stark und breit aufgestellter Konzern mit einer soliden Bilanz und durchaus guten Aussichten für die kommenden Jahre. Zudem ist die Aktie weiterhin sehr günstig bewertet und lockt mit einer attraktiven Dividendenrendite. Dennoch schwächelt der Chart des französischen Energieriesen weiterhin. Und die aktuelle Nachrichtenlage dürfte daran vorerst wohl wenig ändern.
So hat nun etwa die US-Investmentbank Goldman Sachs das Kursziel für TotalEnergies von 66 auf 61 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Neutral" belassen. Analyst Michele della Vigna passte seine Schätzungen für den Ölsektor am Montagabend mit Blick auf die kommende Berichtssaison zum vierten Quartal an. Für 2025 rät er, auf Unternehmen zu setzen, die sich im möglicherweise maueren Umfeld mit ihrem Cashflow abheben können. Zudem sollten die Anleger auf stabile Bilanzen und attraktive Ausschüttungsrenditen achten.
Indes hat die Aussicht auf ein großes Ölangebot die Preise am Dienstag einmal mehr belastet. Trotz der anhaltenden Sorgen wegen der Spannungen im Nahen Osten scheine sich der Ölmarkt auf ein Überangebot in der ersten Hälfte des Jahres 2025 einzustellen, erklärte Analystin Priyanka Sachdeva vom Broker Phillip Nova Pte in Singapur.
Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar kostete zuletzt 71,83 US-Dollar und damit 0,31 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Januar fiel um 0,35 Dollar auf 68,02 Dollar. Damit nähern sich die Preise weiter dem unteren Ende ihrer Handelsspannen der vergangenen zwei Monate.
Die Ölpreise bewegten sich zuletzt im Spannungsfeld zwischen der Aussicht auf ein großes Angebot, den Konflikten in Nahost sowie Sorgen und Hoffnungen mit Blick auf Chinas Wirtschaft. So nährten teils schwache Wirtschaftsdaten Ängste, dass eine Belebung der chinesischen Konjunktur noch länger auf sich warten lassen könnte. Dem steht aber die Hoffnung gegenüber, dass die Regierung des Landes noch mehr Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft initiiert.
Es bleibt dabei: Die Aussichten für TotalEnergies stimmen, die Bilanz ist solide und die Kostenstruktur sehr gut. Zudem ist die Dividendenperle mit einem KGV von lediglich 8 immer noch sehr günstig bewertet. Allerdings ist der Chart angeschlagen, weshalb sich aktuell kein Kauf aufdrängt. Wer Anteile des Energieriesen bereits besitzt, sollte den Stoppkurs weiterhin bei 49,00 Euro belassen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: TotalEnergies.
Mit Material von dpa-AFX