Der Jahresauftakt bei Energietiteln wie BP oder TotalEnergies war bereits stark – und es sieht aktuell ganz danach aus, als könnte sich dieser positive Trend weiter fortsetzen. Denn die Ölpreise haben nach ihrem gestrigen Höhenflug heute erneut zugelegt. Brent, WTI & Co hatten am Dienstag von der wieder gestiegenen Risikofreude an den Kapitalmärkten profitiert.
Anleger setzten darauf, dass die US-Notenbank Fed mit ihren geldpolitischen Maßnahmen die hohe Inflation in den Griff bekommen kann, ohne den konjunkturellen Aufschwung zu gefährden. Damit würde auch die Nachfrage nach Öl als Schmiermittel der Weltwirtschaft weiter anziehen. US-Notenbankchef Jerome Powell hatte angesichts der guten Wirtschaftsentwicklung und der hohen Inflationsrate für die Zeit ab März eine Erhöhung des Leitzinses signalisiert.
Commerzbank-Experte Carsten Fritsch verweist auf die Aussage von Powell, laut der die Auswirkungen der Omikron-Variante auf die US-Wirtschaft kurzlebig sein dürften. "Die Marktteilnehmer am Ölmarkt zogen daraus ihre eigenen Schlüsse und deckten sich in Erwartung einer weiterhin robusten Ölnachfrage mit Öl-Terminkontrakten ein", so Fritsch. Der Ölpreis profitiere zudem von dem gestiegenen Risikoappetit, der sich in gestiegenen Aktienmärkten widerspiegle.
Zudem hatte das American Petroleum Institute (API) für die vergangene Woche einen Rückgang der landesweiten Rohölvorräte gemeldet. Anleger interpretierten dies als ein Zeichen der Angebotsknappheit am Ölmarkt. Auch dies stützte die Ölpreise.
Ölpreise von mehr als 80 Dollar sind für effiziente Ölproduzenten wie TotalEnergies und BP praktisch eine Lizenz zum Geldrucken. Dies ermöglicht den Unternehmen, zum einen weiterhin satte Dividenden auszuschütten, zum anderen massiv in Erneuerbare Energien sowie E-Mobilität und Wasserstoff zu investieren. Die Aussichten für die immer noch günstig bewerteten Aktien sind daher gut. Dividendenjäger können nach wie vor einsteigen. Die Stoppkurse können aktuell noch bei 3,20 Euro (BP) sowie 33,00 Euro (TotalEnergies) belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX