Nachdem Osram am Mittwoch ein Rekordhoch erreicht hat, ist die Aktie des Elektronikkonzerns am Donnerstag das Schlusslicht im MDAX. Trotz des vermeldeten Gewinnsprungs bleibt der Großteil der Analysten weiterhin bearish. Grund für die Skepsis: Die kurzfristig positiven Effekte der Kosteneinsparungen dürften sich langfristig negativ auf den Produktmix auswirken.
Am Donnerstag haben die Analysten von JPMorgan und Barclays ihre Verkaufsempfehlungen bestätigt. Die Kursziele liegen bei 37 und 38 Euro und damit deutlich unter dem aktuellen Kursniveau. JPMorgan-Analyst Andreas Willi lobte zwar die starke Margenentwicklung, sieht aufgrund des enttäuschenden Umsatzwachstums aber die Grenzen des Portfolios bei dem Lichttechnikspezialisten erreicht. Bereits am Mittwoch hatte Hauck & Aufhäuser das Verkaufsvotum bestätigt. Analyst Tim Wunderlich sieht den fairen Wert sogar bei nur 26 Euro und damit rund 40 Prozent unter dem aktuellen Niveau. Trotz der überraschend guten Resultate bleibe die nachhaltige Profitabilität von Osram fraglich. Der Preisdruck werde auch nach den Einsparungen anhalten. Hinzu kommt nun der schlechter werdende Produktmix.
Commerzbank kauft
Gegen die allgemeine Meinung setzt Commerzbank-Analyst Sebastian Growe. Der Experte hält Osram nach wie vor für attraktiv bewertet. Growe sieht die Jahresziele des Unternehmens für vorsichtig gesetzt und setzt vor allem auf die starke Ebita-Marge. Sein Kursziel liegt bei 48 Euro.
Nach dem Rekordhoch
Die vorerst positive Reaktion der Börsianer auf die Zahlen wurde inzwischen abverkauft. Nach dem neuen Rekordhoch sind die Aussichten für die Osram-Aktie nun verhalten. Das Kursziel des AKTIONÄR bei 48 Euro wurde am Mittwoch zwischenzeitlich erreicht. Ein Neueinstieg bietet sich derzeit nicht an.