So schön und harmonisch kann Rivalität sein. Tesla ist dem VW-Konzern jahrelang im Bereich E-Mobilität davongefahren. Spätestens seit dem Start des ID.3, Porsche Taycan und der Vorstellung des Skoda Enyaq schlägt VW aber umfassend zurück. Dennoch ist der gegenseitige Respekt groß. VW-Chef Herbert Diess hat sich immer wieder als Fan von Elon Musk geoutet und den Software-Vorsprung der US-Amerikaner gelobt. Nun gibt der Tesla-Chef etwas zurück: Sein Besuch bei VW und das Probefahren des ID.3 ist ein Zeichen von gegenseitigem Respekt und tolle Werbung für die Elektroauto-Bemühungen von VW.
Dabei hat der ID.3 Marketing gar nicht mehr nötig. Ein VW-Sprecher schreibt dem AKTIONÄR gerade: "Die Nachfrage zum Verkaufsstart des ID.3 in Europa war enorm. Die erste, auf 30.000 Fahrzeuge limitierte Auflage der 1st Edition war schnell überbucht.“ Während LG die Batterien für den ID.3 liefert, bleibt auch Samsung SDI ein wichtiger Partner von VW. „Samsung beliefert Volkswagen mit Batteriekomponenten in Europa“, so der Sprecher.
Tesla gewinnt an der Börse
Während Herbert Diess schon 2023 mit bis zu 1,5 Millionen Elektroautos Tesla einholen könnte, bleibt er bei einer anderen Disziplin weiter im Hintertreffen: Der Aktienkursentwicklung. Tesla ist aktuell mit 300 Milliarden Euro rund vier Mal so viel wert wie der gesamte VW-Konzern – obwohl dieser 2021 sieben Mal so viel erlöst. Bei der Dynamik punktet jedoch weiterhin Tesla: 2021 wird ein Wachstum von 35 Prozent erwartet, während laut Bloomberg der VW-Koloss nur mit 12 Prozent wächst. VW hat ein 2021er-KGV von 7, während Tesla mit dem 120-fachen Gewinn bewertet wird.
Zumindest in einer Disziplin holt VW-Chef Diess langsam aber sicher auf: Er gibt sich ähnlich locker wie Elon Musk – etwa beim Elektro-Surfen auf dem Gardasee. Mehr dazu und zu den beiden Aktien sehen Sie im neuen AKTIONÄR TV: