Was der Fed-Chairman Jerome Powell gestern Abend zu sagen hatte, löste an den US-Märkten eine Erholungsrally aus. Von der Zinswende ist jede Branche unterschiedlich stark betroffen. Einer der Top-Performer des laufenden Jahres sollte auf jeden Fall davon profitieren.
Die amerikanische Fed hat gestern Abend den Leitzins um 50 Basispunkte auf eine Spanne von 0,75 bis 1 Prozent angehoben. Damit blieben die Notenbanker im Rahmen der Markterwartungen. Im Hinblick auf kommende Sitzungen der Zentralbanker gab Fed-Chef Jerome Powell entspanntere Signale als zuletzt: „Derzeit diskutieren wir nicht über eine Anhebung von 0,75 Prozentpunkten“, stellte er klar. Dies war in den vergangenen Wochen von einigen Notenbankern ins Spiel gebracht worden und hatte die Märkte immer wieder belastet.
Starker Tagesgewinn an der Wall Street
Auch der Abbau der Bilanzsumme soll nun langsamer und bedachter erfolgen, als vielfach befürchtet wurde. In Folge der gemäßigter als erwartet ausgefallenen Beschlüsse setzten die US-Börsen zu einer Erleichterungsrallye an: In Summe wurde es der beste Tag seit Mai 2020.
Unbekannte Titel vorne
Auf das Kreditgeschäft fokussierte Banken profitierten in der Regel stark von steigenden Zinsen. Allerdings sollten die Leitzinsen nicht zu schnell anziehen. Diese Befürchtung nahm zuletzt zu, seit gestern Abend haben sich die Sorgen vorerst aber etwas abgeschwächt. Gute Perspektiven ergeben sich in jedem Fall für die Papiere der M&T Bank.
Großer Hebel für Zinswende
Die Regionalbank aus Buffalo ist stark im Geschäft mit Privat- und Firmenkunden engagiert. Oft wirken sich veränderte Zinsen stärker bei Regionalbanken aus als bei den Platzhirschen an der Wall Street. Das Management von M&T erläuterte bei der Vorlage der letzten Quartalszahlen, wie stark man im aktuellen Umfeld profitiert. Steigen die Leitzinsen um 25 Basispunkte, dann sollen sich die Nettozinserträge um 165 bis 225 Millionen Dollar in zwölf Monaten erhöhen.
Die Kursentwicklung zeigt, dass der Markt das Potenzial der Aktie erkannt hat. M&T gehört mit einer Performance von rund 14 Prozent zu den besten Titeln im Benchmark-Index KBW für US-Finanzinstitute. Die Bewertung mit einem 2022er-KGV von 13 geht in Ordnung für eine Regionalbank. Zumal das Überraschungspotenzial beim Gewinn höher als bei der Konkurrenz sein dürfte.
Die Notierung hat in den letzten Tagen nach einer kleinen Schwächephase wieder deutlich angezogen. Ein Impuls kam gestern von der jüngsten Fed-Entscheidung. Knackt die Aktie demnächst die Widerstandszone um 185 Dollar, können Mutige noch einsteigen. Wer das Papier bereits im Depot liegen hat, beachtet den Stopp bei 130 Euro.