Bei Tilray geht es zum Jahresende ordentlich rund – im positiven Sinne. Nachdem das Unternehmen erst vor Kurzem seine Kooperation mit der Novartis-Tochter Sandoz ausgeweitet hat, hat der Cannabis-Player nun eine Kooperation mit AB InBev gemeldet. Die Aktie reagierte nachbörslich mit einem Kurssprung von mehr als zehn Prozent. Wie es in einer Mitteilung heißt, wollen beide Unternehmen jeweils bis zu 50 Millionen US-Dollar, also insgesamt bis zu 100 Millionen US-Dollar, investieren. Die Vereinbarung sieht vor, dass gemeinsam alkoholfreie Getränke, die Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) enthalten, erforscht werden sollen. Im Rahmen der Forschungspartnerschaft, die sich vorerst auf Kanada beschränkt, werden die tiefgreifenden Erfahrungen von AB InBev im Getränkebereich und das Know-how von Tilray bezüglich Cannabis-Produkte miteinander kombiniert.
AB InBev agiert dabei über seine Tochtergesellschaft Labatt Breweries of Canada, die führende Brauerei Kanadas, Tilray über seine kanadische Tochtergesellschaft für Cannabisprodukte für Erwachsene, High Park Company. „Wir freuen uns sehr, mit einem weltweit führenden Getränkeunternehmen, AB InBev, zusammenzuarbeiten und zu erforschen, wie wir genussreiche Cannabis-Getränkeprodukte herstellen können“, so Brendan Kennedy, Vorstandsvorsitzender von Tilray.
Auch mit Sandoz war die Partnerschaft zunächst auf Kanada beschränkt. Wie Kennedy am Dienstag bekannt gab, wird die Kooperation nun global ausgeweitet. Tilray ist es dabei erlaubt, die Lieferkette und das Vertriebsnetz von Sandoz zu nutzen, um Tilray-Produkte weltweit zu vertreiben.
Im laufenden Jahr gab es bereits einige große Deals in der Branche. Im September hat Constellation Brands seinen Anteil an Canopy Growth kräftig aufgestockt, vor Kurzem erst ist Altria groß bei der Cronos Group eingestiegen. Man darf gespannt sein, wie es auf der Kooperationsseite im Cannabis-Sektor im kommenden Jahr weitergeht und ob möglicherweise auch Aurora Cannabis einen großen Deal schließen kann. Canopy Growth und Aurora Cannabis bleiben aus Sicht des AKTIONÄR die Basisinvestments im spekulativen Sektor.