SMA Solar notiert mit einem Plus von rund fünf Prozent an der TecDAX-Spitze. Das deutliche Kursplus dürfte aus den Insiderkäufen der Vorstandsebene resultieren. Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon hat gestern 23.500 Aktien zu einem Preis von 14,61 Euro gekauft. Addiert man die Aktienkäufe der anderen Vorstandsmitglieder Roland Grebe, Lydia Sommer und Jürgen Reinert, beläuft sich die Summe der Aktienkäufe auf über eine halbe Million Euro. Das ist ein deutliches Zeichen an den Markt.
Urbon stand zuletzt deutlich in der Kritik. Er ist für die Strategie des Konzerns verantwortlich. Vor allem die Positionierung in dem Wachstummarkt China hat der Weltmarktführer verpasst.
Cashreserven vorhanden
Der aktuelle Börsenwert in Höhe von 533 Millionen Euro ist zwar zur Hälfte durch liquide Mittel gedeckt. Der Jahresumsatz wird laut Analystenschätzungen vermutlich bei 822 Millionen Euro. Unter KUV-Gesichtspunkten scheint die Aktie attraktiv (0,64). Doch Anleger sollten bedenken, dass SMA im laufenden Geschäftsjahr zum zweiten Mal in Folge in die Verlustzone rutschen wird. Erst für 2016 wird die Rückkehr in die schwarzen Zahlen von den Analysten erwartet.
Danfoss nicht vergessen!
Anleger sollten im Hinterkopf behalten, dass der dänische Danfoss-Konzern im Februar 2014 mit 20 Prozent bei SMA Solar eingestiegen ist. Der Kaufpreis lag damals bei 43,57 Euro je Aktie. Verkauft haben die Gründerfamilien und deren Stiftungen. In dem abgeschlossenen Aktienkaufvertrag verpflichtet sich Danfoss für die Dauer von zwei Jahren weder weitere Aktien von SMA zu erwerben noch solche zu verkaufen. Diese strategische Kooperation sollte die Wettbewerbsfähigkeit von SMA stärken.
SMA meiden!
Die SMA-Solar-Aktie sollte weiterhin gemieden werden. Charttechnisch wurde erneut ein Verkaufssignal geliefert. Zudem verliert der Weltmarktführer seit Jahren massiv Marktanteile, da in Asien der Durchbruch nicht gelingt. Auch drücken neue Technologien – ein Beispiel sind Micro-Inverter von Enphase – auf die Marge. Auf lange Sicht bestehen Chancen, dass SMA Solar aufgrund seines Know-how und des Markennamens eine Solarfirma von Weltrang bleibt. Kurzfristig überwiegen jedoch die Risiken in der Aktie.