Am Freitag führt RWE den DAX deutlich an. Der Versorgerriese setzt die Erholungsbewegung der laufenden Woche damit weiter fort. Am Montag hatte die Aktie noch ein neues 52-Wochen-Tief aufgestellt. Inzwischen notiert der Kurs allerdings bereits wieder über sechs Prozent höher.
RWE profitiert dabei vor allem von einem Bericht zur Klimaabgabe. Laut Handelsblatt wird es zunehmend wahrscheinlicher, dass diese nicht umgesetzt werde. Ein mögliches vollständiges Kippen wäre positiv für RWE. Da die Abgabe wohl die Schließung eines Großteils der Braunkohlekraftwerke mit sich bringen würde, würde sie einen erneuten Rückschlag für den ohnehin angeschlagenen Konzern bedeuten.
Charttechnisch hat sich das Bild bei der RWE-Aktie mit dem neuen Jahrestief weiter eingetrübt. Noch hält der Bereich zwischen 21,50 und 21,70 Euro zwar als Unterstützung und untere Begrenzung des Seitwärtstrends, doch ein erneuter Test dürfte nur eine Frage der Zeit sein. Der Abwärtstrend ist zudem weiterhin aktiv. Erfreulicher wird das Bild erst bei einem Sprung über die obere Begrenzung des Korridors bei 25,50 Euro.
Finger weg!
Ein Stopp der Klimaabgabe wäre eine gute Nachricht. Die langfristigen Probleme des Konzerns werden dadurch aber nicht behoben. Nach wie vor ist keine Strategie auszumachen, wie die Energiewende bewältigt werden soll. Auch eine Aufspaltung des Konzerns nach dem Vorbild des Wettbewerbers E-on wird nicht mehr kategorisch ausgeschlossen. Anleger meiden die Aktie weiterhin.
(Mit Material von dpa-AFX)