Die Gegenbewegung der Deutschen Lufthansa hält an. Seit Beginn der Woche gehört die Airline zu den stärksten Werten und führt am Mittwoch sogar den DAX an. Die negativen Nachrichten reißen allerdings nicht ab. Nun hat die Schweizer Großbank das Kursziel für die Airline gesenkt.
UBS-Analyst Jarrod Castle senkte sein Kursziel zwar deutlich auf von 15,25 auf 12 Euro, liegt damit aber immer noch über dem aktuellen Xetra-Kurs. Die Einstufung für die Deutsche Lufthansa hat der Experte auf „Neutral“ belassen. Auf dem aktuellen Bewertungsniveau bahnt sich dem Experten zufolge eine Bodenbildung an. Sollte sich die Lage allerdings verschlechtern, dürften Aktien von Fluggesellschaften besonders leiden, warnte er.
Streiks belasten nachhaltig
Die Pilotengewerkschaft Cockpit hat seit April in sechs Streikwellen mehr als 4.300 Flüge mit rund 500.000 betroffenen Passagieren ausfallen lassen. Im Tarifstreit geht es um die künftigen Übergangsrenten für 5.400 Piloten und Co-Piloten der Fluggesellschaften Lufthansa, Lufthansa-Cargo und Germanwings. Die Lufthansa hat die bisherigen Regeln zum Jahresende 2013 gekündigt. Sie will erreichen, dass die Piloten frühestens mit 60 (bislang 55) Jahren in den bezahlten Vorruhestand gehen können. Zudem soll das durchschnittlich zu erreichende Austrittsalter von 58 auf 61 Jahre angehoben werden. Dazu wurden komplexe Übergangsregeln angeboten.
An der Seitenlinie bleiben
Eine Gewinnwarnung, zahlreiche Streiks und negative Analystenkommentare haben der Aktie zuletzt massiv zugesetzt. Seit Mitte Juni hat der Wert über 40 Prozent eingebüßt. Die aktuellen Gewinne dürften vor allem eine technische Gegenbewegung sein. Ein Neueinstieg bietet sich derzeit nicht an. Zuvor sollte eine nachhaltige Bodenbildung abgewartet werden.
(Mit Material von dpa-AFX)