Das Marktumfeld, in dem sich der norwegische Hersteller von Leergutrücknahmeautomaten bewegt, ist aktuell ein sehr aktives. Neue Verpackungsgesetze in Deutschland, europaweit Vorstöße in Richtung mehr Recycling und steigendes Umweltbewusstsein beim Konsumenten. Dennoch empfiehlt Nordea nun den Verkauf, an der Heimatbörse gerät die Tomra-Aktie kräftig unter Druck. Das aktuelle Kursziel von Nordea liegt bei 225 Norwegische Kronen und damit deutlich unter dem Schlusskurs von 267,80 Kronen am Donnerstag.
Die Gründe von Nordea
Neben der Tatsache, dass das Papier mit einem KGV von 43 für 2020 (zu 47 in 2019) überbewertet sei, wird als Grund für die Verkaufsempfehlung genannt, das bei der aktuellen Bewertung bereits eingepreist sei, dass Tomra eine Mehrheit der neuen europäischen Verträge im Pfandautmatengeschäft gewinnen wird. Darüber hinaus werde der Zuwachs bei Sortiermaschinen für Nahrungsmittel im laufenden Jahr als schleppend bewertet.
Ursache dafür ist möglicherweise die zögernde Investitionsbereitschaft der Nahrungsmittel verarbeitenden Industrie. Diese sucht weiterhin wegen der neuen Vorschriften für Verpackung und Etikettierung die langfristig sinnvollsten Lösungen in dem kleinen, disruptiven Markt. Übrigens seien Entwicklungen außerhalb der EU in der Argumentation nicht berücksichtigt.
Die zukunftssichere Branche befindet sich momentan im Umbruch: Eine Innovation jagt die nächste. Trotz einem KGV von 43 dürfte es sich langfristig auszahlen, die Tomra-Aktie im Depot zu haben.